vendredi 15 mars 2019

Die Glaubensschlacht bei Jerusalem


Ich kannte einen frommen König, Waldemar
Der zog ins Heilge Land mit seinem Tross
Und weil dort unten gar so vieles anders war
Fiel er kurz vor Jerusalem vom Ross

Vom hohen Ross in Wüstendreck, Waldemar mein
Als wär er so weit weg kein König mehr.
Er lästerte: Und dieses Land soll heilig sein?
Dann half aufs Ross zurück ihm irgendwer.

Hoch oben auf der Burgterrasse Saladin
Dem nichts entging – gab es im Morgenland
Denn schon das Fernglas? – sprach zu seinem Paladin:
Schau da mal durch. Ist dir der Herr bekannt?

Des edlen Mohren Antwort ging, oh Waldemar:
Noch nie gesehn, die Rüstung funkelt schön.
Man kann dem ja vielleicht mit einer Reiterschar
Einen Schritt oder zwei entgegen gehn.

Entgegengehn ist klug, sinnierte Saladin;
Allein, ist es bei Gott der Mühe wert?
So wandte er sich erneut zu seinem Paladin:
Indes gemach, der fällt ja sonst vom Pferd!

Und fällt er uns vom Pferd und in den Wüstendreck
Dann ist – ei, wer wohl wieder mal dran schuld?
Wir aber wünschen Ruhe in unserm Teufelseck
Denn mehr zu wollen ist schiere Ungeduld.

Ein Kreuzzug ist und bleibt per se unangenehm:
Es traf zwar Orient auf Okzident
Kurz vor (oder vielmehr nah bei) Jerusalem
Doch jeder ruhend in seinem Element.

Glücklich kam er zurück, der König, von Gefahr
Und Kreuzfahrt – unbesiegt, in sich verwurzelt.
Gut, falls man, wenn es nottut, Bruder Waldemar
Vom hohen Rosse in die Gosse purzelt.

14. März 2019

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