samedi 28 novembre 2015

Städtische Baumfürsorge

Man hat die Stämme einfach auf halber Höhe abgeschnitten.
Vielleicht macht man das so, vielleicht
Ist das fachgerecht, ich weiß es nicht.
Im Sommer ging es ja noch, aber jetzt...
Was ich sehe, ist jedenfalls nicht schön.

Manchmal wurde krumm abgesägt
 – Vielleicht ein Arbeiter mit künstlerischer Ader...
Man könnte dann meinen, das sei der Blitz gewesen; es hat
Aber auch dann nur die städtische Baumfürsorge eingeschlagen.

Ahmt die Stadt die Natur nach, hält die Täuschung nie lange;
So geht es mit den menschlichen Unternehmungen. Ob insofern
_____________________________________________den
Regeln der Kunst folgend oder nicht, entzieht sich, wie gesagt,
____________________________________meiner Kenntnis.


Le Service de l’Arbre et des Bois de la Mairie

Ils les ont simplement coupés à mi-tronc, les arbres.
Peut-être cela se fait-il, peut-être
Est-ce selon les règles de l’art, je n’en sais rien.
Eh ben, en été ça allait encore, mais maintenant...
En tout cas, ce que je vois n’est pas beau.

Parfois on a scié de travers
– Peut-être un ouvrier à la veine artistique...
Ça ressemble alors à un coup de foudre ; or là encore
Ce n’est que le Service de l’Arbre et des Bois de la Mairie qui a frappé.

Lorsque la ville imite la nature, l’effet trompe-l’œil est fugace ;
Ainsi en va-t-il des entreprises de l’homme. Si en suivant
Les règles de l’art ou pas – ça, je me répète, je l’ignore.

27 Novembre 2015

vendredi 27 novembre 2015

De Silentio et Secretis


i. Quasi eine Schweigestunde

Im Dichterclub
Hat es ihnen
Nach den Attentaten
Die Sprache verschlagen.
Man befürchtete nun auch noch
Den gewohnten Großen Aufschrei
Aber es kam nichts.
Die Attentate
Waren zu nah, sie
Hätten auch die Dichter
Des Dichterclubs treffen können
Und das verschlägt
Hinterher noch
Die Sprache.

Schau an, die unendliche Macht des Schweigens:
Wenn er bloß die Klappe hält
Wird aus so manchem
Fast ein Dichter.


ii. Eine Frage des Wo und Wann


Sich anschweigen
Und daraus eine ganze Geschichte machen
Es gar in Buchform zu veröffentlichen
Ist auch so etwas.
Man hat den Eindruck, dieses Anschweigen
Sei etwas Neueres.
Nichts Uraltes, eine Neuheit. Bio.
Ein urbanes Bioanschweigen
Das sich ländlich, natürlich und tief will
Aber nur gesucht ist
Weil eben alles gesucht ist
Was sich absetzen möchte
Und sozusagen keine Glotze bei sich stehen hat.

Nein, ich glaube diesen Stillen ihre Stille nicht.
Zu unseren Städten passt sie nicht, und nicht in diese Viertel.
Ob es einem nun gefällt oder nicht:
Halbwegs wahrhaftig ist
Jetzt nur noch der kleinen Leute Geschwätzigkeit.
Alles andere ist Karriereplanung.


iii. Wie Noah

Und es endet immer gleich.
Als ob er gesoffen hätte
Sagt er den einen Satz zu viel.
Jenen Satz, der ihn entblößt, scheint es
Wie Noah vor seinen Söhnen.
Ja, besoffen und biblisch, der Depp.

Plötzlich entblößt er sich also
Als ob ihm zu warm wäre
Mit einem überflüssigen Satz.

Kennenlernen lässt er sich dadurch aber nicht.
Der Satz ist nur eine von einem Windstoß aufgeschlagene Tür
In einen Wohnungsgang hinein, einen Durchgangsort
In dem sich keiner länger aufhält;
Der Salon bleibt zu hinter einer anderen Tür
Und umso mehr das Schlafzimmer. Vor allem das Schlafzimmer
Ist durch Worte nicht zugänglich, sein Schlüssel ist das Schweigen.

– Ah ja, wieder das Schweigen. Und was willst du damit sagen?
Es mieft aber gewaltig, dieses dein Schlafzimmerschweigen.
Ich ziehe dem noch deine gängigen Wirrheiten vor.



i. Quasi une heure de silence

Dans le club des poètes
Ils avaient
Le sifflet coupé
Après les attentats.
On craignait en plus
Le Grand Cri habituel
Mais rien.
Les attentats
S’étaient passés trop près, ils
Auraient pu les toucher
Les poètes du club
Et ça
Même après
Coupe le sifflet.

Tiens, l’immense pouvoir du silence :
Fermer la gueule
Fait de certains
Presque des poètes.


i. Question de temps et de lieu

Se taire ensemble
Et en faire toute une histoire
Publier le mutisme mutuel carrément sous forme de livre
Est un autre de ces trucs.
On a l’impression que ce silence
Est quelque chose de tout nouveau.
Rien d’ancestral, une nouveauté. Bio.
Un silence bio, hyper-urbain
Qui se prétend rural, naturel et profond
Mais n’est que recherche
Puisqu’est recherche tout désir de se distinguer.
À l’instar de la téloche qu’on n’a pas chez soi.

Moi en tout cas, cette taciturnitude-là, je ne la gobe pas ;
Elle ne va pas avec nos villes, ni avec ces quartiers.
Qu’on le veuille ou non
La seule chose encore à peu près authentique
C’est la faconde des petites gens.
Tout le reste ressemble à un plan de carrière.


iii. Tel Noé

Et ça finit toujours pareil.
Comme s’il s’était bourré la gueule
Il dit le mot de trop.
Qui le découvre, semblerait-il
Tel un Noé face à ses fils.
Oui, bourré et biblique, pauvre tache.

Brusquement, ils se découvre donc
Comme s’il avait trop chaud
Par un mot de trop.

Mais ce n’est pas ainsi qu’il se fait connaître.
Ce mot n’est qu’une porte ouverte par un coup de vent
Donnant sur le couloir, un lieu de passage
Où on ne séjourne pas ;
Le salon reste fermé derrière une autre porte
Et plus encore la chambre. La chambre surtout
N’est pas accessible par des mots, sa clé est le silence.

– Ah bon, le silence encore. Et pour exprimer quoi ?
Ça schlingue bon le renfermé, ton silence d’alcôve.
Quant à moi, je préfère encore tes insanités de passage.


26 Novembre 2015

dimanche 22 novembre 2015

Eine Äußerung der Ewigen Wahrheit

Ich ärgere mich immer mehr
Nur ist nichts mehr zu retten;
Doch wäre alles halb so schwer
Wenn Vöglein Flügel hätten.

Wenn Fischlein schwimmen könnten
Dann wäre vielleicht noch was drin;
Nun, spart mit Komplimenten:
Ich weiß auch, dass ich sterblich bin!

Wenn nur die Würmlein wollten
Wär freilich alles halb so wild;
Doch bleibt unabgegolten
Was ewig währt und ewig gilt.

So weiß ich nur, was ihr auch wisst:
Dass Vöglein Flugangst peinigt
Und wasserscheu das Fischlein ist
Und Würmlein nichts bereinigt.

18. November 2015

jeudi 12 novembre 2015

An mich

Sind das, was ich höre, frühmorgendliche Vögel
Oder Pfeifgeräusche aus der eigenen Brust?
Der Seelenhauch, ein Vogel: Einmal musst
Du dich entscheiden, ob du fliegen willst, Schlegel!

Abzwitschern oder nicht – so früh am Tag
Schon garstige Fragen auf Leben und Tod?
Es bleibt dasselbe Morgenrot
Wer immer es vertonen mag.

11. November 2015

mercredi 11 novembre 2015

The Eggs Demanded

We now can see the downstream preening of here and now:
The age demanded us, back then tufts ruffled, to
Lay and breed a clutch who some soon day
Would have their thatches ruthlessly cropped wishing
To keep in key with time in age’s clutches.

What has been lopped off wasn’t brush, it
Was another’s fierce panache
Like an achievement of a bygone art.
The age demanded, thus, redecoration
To stay perceptible as such.

The age was never really ours, it was its own, a truth
Which, wingèd, we ignored until in time
We picked up on the fact that we’d lost track of it.
Yet aren’t finished, begetters regardless.
Of ages, too, that don’t belong.


November 7, 2015  [On One of Two, II]