jeudi 20 mai 2021

Horizon

 i.

Everything seemed natural while you were here
And now, for some reason, it still does
While you are gone –
Certainly a contradiction
If these weren’t very different whiles.

For some reason
Your ongoing presence
Seems to merge while with while
But not one natural with another natural.

Once duly spirited away
Not a thing comes up elsewhere.
All is lost unless it lingers where it was.

 


ii.

Was du für mich getan hast, kann
Ich selbst für mich nicht tun –
Ich reiche nicht so weit.
Wo dir mein ganzes Wesen zur Verfügung stand
Gehört’s mir kaum auf Armeslänge, falls denn überhaupt.

Sahst du es dir von jeder Seite an
Ward es dein Eigentum
In solch vollständiger Erreichbarkeit.
Ich weiß nur, wo ich ende, deiner Hand
War alles, was mir selbst verboten blieb, erlaubt.


18. Mai 2021

 

 [Degas, de la série des plages à marée basse, 1869]

mardi 18 mai 2021

Aus der Gnisa

1. Fragment

Im Schlichtkleid weiß der auch nicht mehr
Als ich und all die andern Leut;
Doch schwärmt im Prachtkleid er daher
Senk ich den Blick, dann ist’s ein Seher
Der in des Himmels Wunder eingeweiht.

Dies Prachtkleid ist aus nichts als Wind
Hat weder Form noch Naht, noch Saum
Als ob ein Halbgott käm und stünd
Und um ihn alles licht und lind
Und blieb nur für die Erdenschwere Raum.

Die aber rettet euch und mich:
Im Schlichtkleid kann der auch nicht mehr
Und fliegt genauso kümmerlich
Wie irgendeiner, du und ich;
Drum ist sein Prachtkleid eben leicht, nicht schwer.


2. Fragment

In Amazonien versucht man, den Menschen auszuwildern:
Langsam gewöhnt man ihn wieder an die Natur und setzt
Ihn aus, wenn er dort überleben kann, hoffend, er kommt nicht __________________________________________zurück.

Ob es nun Pech ist oder Glück:
Ich überstehe auch bis jetzt
Die härtesten Winter in meinen Gefilden.


3. Fragment

Das neue Liebeströpfchen, der Liane Pflanzensud
Tut, will mir scheinen, allen gut
Die von Erkenntnissen verlangen
Sie – just nicht nur – von innen zu empfangen.


17. Mai 2021

lundi 10 mai 2021

Inquiétude

Quand j’étais inquiet
Quelques mots de toi suffisaient pour me rassurer
Et quand tu étais inquiète
Quelques mots de moi suffisaient pour te rassurer
On savait toujours ce que l’autre ignorait
Ne s’inquiétant jamais des mêmes choses.
Ça doit être l’enfer, deux enfants tremblant de peur ensemble
En se tenant par la main.

Maintenant, quand je suis inquiet
Je le reste
Et pire encore, je n’ai plus qui rasséréner.
Tremblant tout seul dans ma nuit
Je me dis que tout est grave
Alors que plus rien n’est bien grave
Quand on a perdu son âme apaisante.

8 Mai 2021