mercredi 22 novembre 2017

Herbstsaturnalien, Verzicht


i.

Er richte sich aufs Sterben ein
Wird langsam Zeit.
Wer sollten Seine Erben sein?
Wer wär bereit
Sich mit dem Seinigen noch zu belasten?

Um sich allmählich vorzutasten
Ins Nichts, betrachte Er Sein Gut
Im vollen Haus
Und sammle allen Seinen Mut
Und sondre aus.

Sein Haus ward eng vor lauter Müll
– Das ist die Lage –
Oder den Schätzen, wenn man will
All Seiner Tage
Grad als bestünde Atemluft aus Sachen.

Wer nach Ihm soll sich was draus machen?
Er richte sich aufs Sterben ein
Und Leichtigkeit.
So dürft ein Rest von Leben sein
Auf Sterbenszeit.


ii.

Und es muss noch verzichtet werden
Auf Verschwundenes.

Ausschlagen.
Abschlagen.
Eher lasse ich mir die Hand abschlagen
Als dass ich etwas unterschreibe.
Aber schon ist unterzeichnet mit dem blutenden Stummel.


iii.

Was ist riechen? Was ist stinken?
Was ist wünschen? Was, verlangen?
Ab wann säuft man statt zu trinken?
Alles hat klein angefangen.

Was ist essen? Was ist fressen?
Was schon tot sein, was noch ruhn?
Alles endet in Exzessen
Wenn wir es von Herzen tun.

Tu nicht einmal etwas wollen
Riech nicht, dufte höchstens, Kind.
Dreck ist da, sich drin zu rollen
Weil wir maßlos, Ferkel, sind.


20. November 2017

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