vendredi 21 octobre 2022

Aweliuth

Auswandern kann einer, keiner muss, wo er geboren
Stetig verweilen, doch wird ihm im Leben ein anderer
Körper zur Heimat, weil alles dort stimmt, ist der Wanderer
Wenn er ihn plötzlich verliert, plötzlich völlig verloren.

Gut möglich ist es, sich ganz einzuleben ins Fremde
So wie man schnell eine andere Sprache erlernt
Nicht aber, dem Heimatleib, der sich einem entfernt
Anders zu folgen als mit seinem eigenen Ende.

Wüsste ich, wo du verblieben, ich holte dich heim
Doch keine Erde, kein Grab ist mir heimisch so sehr
Dass ich dich finden kann, suchen kann ich nur am Meer
Auf das wir immer hinausschauten als ein Daheim.

Mehr noch als Blicke aus nahen und ruhigen Augen
Fehlt das Gefühl, in den Mutterschoß zurückzutauchen.

21. Oktober 2022

dimanche 9 octobre 2022

Voix

Telle une voix
Tu flottes dans l’air
Tu es intouchable
Tu es la plus présente
Entourée de silence.

Tu as beaucoup enregistré.
Si je voulais, je pourrais entendre ta voix des heures durant
L’entendre parler, lire, chanter
Mais je ne le fais pas
Je n’ouvre pas les écrins qui la contiennent
Je n’ouvre que les écrins qui contiennent tes bijoux
Puisque je peux les toucher.
Ça ne peut pas aller plus loin :
Le Saint des saints, on n’en déchire pas le rideau
On attend de plus haut de le faire.

Ta voix s’est faite voix
Et n’importe laquelle, tienne ;
Nulle autre ne saurait porter plus loin.
Nulle autre ne saurait retentir aussi longtemps.
Je tendrai l’oreille jusqu’à ce que ta main m’effleure.

9 Octobre 2022