mardi 3 décembre 2024

Von Farben und Tönen

Farben sind meist gedämpft in der Natur
Und greller, wenn man die nur imitiert;
Dem Wahren kommt das Grelle nahe nur
Doch trifft es nicht, Natürliches changiert.

Wer Grautöne zu unterscheiden lernt
Weiß mehr, bloß auch von Wahrheit keine Spur:
Je mehr er von den Farben sich entfernt
Desto mehr unterschätzt er die Natur.

Nichts Halbherziges ist der Welt zu eigen
Nirgendwo geht es rauer zu als draußen –
Wem es bewusst ist, der wird lieber schweigen
Und mit sich selbst im finstern Zimmer hausen.

Verkennend, was er hätte sehen müssen
Was ihm durch Luken scheint, das ist sein Wissen.

                                          *

Feinsliebchen, halt stets brav die Äuglein offen:
So Klänge, die du hörst in deinem Ohr
Womöglich kommen sie auch draußen vor
Doch sicher ist es nicht, es bleibt zu hoffen.

Innere Stille ist kaum zumutbar.
Der Lärm allein kennt allzu viele Töne
Vermeintliche und echte, schräge, schöne –
Das, was du hörst, ist äußerst anfechtbar.

Wer abends in den milden Himmel schaut
Und dazu aus dem Radio Mahler hört
Von Stimmen und von Stimmungen betört
Fühlt Starkes, wenn er seinen Ohren traut

Den müden Augen streift bloß ohne Hast
Ein kleiner Flieger durch den blauen Glast.


30. November 2024

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