jeudi 6 mars 2025

Gaucher contrarié

Als ich Linkshänder schreiben lernte, hielt man mich dazu an, es mit rechts zu tun. Das Ergebnis ist, dass ich von klein auf schnell Krämpfe bekomme. Als ich begann, linksläufige Schriften zu erlernen, hinderte mich niemand mehr, mein Lieblingspfötchen vorzuziehen. Das war in doppelter Hinsicht praktischer. Rechtsläufige schreibe ich also mit der schwächeren Hand, gerade so, wie man es mir zuerst beigebracht hat, und linksläufige mit der stärkeren. Obwohl mir das Schreiben mit der stärkeren selbstredend leichter fällt, habe ich mit den Sprachen, die ich mit links schreibe, mehr zu kämpfen als mit denen, für deren Schrift ich meine rechte benutze. Ich lese eine linksläufige, die mir doch glatter von der Hand geht, auch nicht so mühelos wie die rechtsläufige lateinische. Wer mich Linksläufiges notieren sieht, überschätzt meine Übung und mithin meine Sprachkenntnisse: Hebräischen, jiddischen, arabischen oder persischen Text schreibe ich einfach entspannter und auch fast flüssiger als muttersprachlichen, und weil sich meine gute, meine linke Hand so darüber freut, einmal aktiv werden zu dürfen, dankt sie es mir zudem mit ungewohnter Eleganz, einer Eleganz, die Rechtshändern beim Schreiben in diesen Schriften zuweilen fehlt. Einmal mehr macht der gaucher contrarié die Erfahrung, dass das weniger Ursprüngliche das Natürlichere sein kann, oder zumindest so erscheinen mag.

Weil Richtiges mit Falschem sich
Vermählt in jeder Kunst
Macht man am besten andersrum
Was andersrum nicht funzt.

Wüsst ich zuvor, wohin du mir
Davonläufst, wenn du fliehst
Wüsst ich doch nicht, was aufwärtsquillt
Und dennoch abwärtsfließt.

Weil stets von vorn ein steifer Wind
Dem Kind entgegenweht
Sieht es auch dann nach Fortschritt aus
Wenn alles rückwärts geht.

גרינג איז דורך צופאל שווער, און שווער

.איז גרינג, דאָס איז די קשיא

צו זיין א לופטמענטש איז פיל שווערער

.ווי צו פארקאָכן א קאשע


[Lorsque, gaucher, j’ai appris à écrire, on m’a obligé à le faire de la main droite, avec le résultat que, depuis, je me fatigue vite. Quand je me suis mis aux écritures sinistroverses, celles qui vont de droite à gauche, il n’y avait plus personne pour m’empêcher de le faire avec ma mimine préférée, chose doublement pratique. L’alphabet latin, dextroverse, je l’écris donc avec la main la plus faible, parce qu’on me l’a appris comme ça, et ses pendants sémitiques, par exemple, avec la plus forte. Il m’est bien entendu plus facile d’écrire avec cette bonne main, ma gauche, mais les langues qui ont recours aux sinistroverses me sont bien moins familières, et je les lis aussi avec moins d’aisance. Or, qui me voit les écrire surestime mes connaissances : c’est que je suis tout simplement plus détendu en notant, avec ma gauche, du texte en hébreu, en yiddish, en arabe ou en persan qu’avec ma droite quelque chose en ma langue maternelle qui s’écrit, pour ainsi dire, dans le mauvais alphabet. En plus, ma main gauche, ravie d’être enfin sollicitée, m’en remercie en conférant à mon geste une élégance qui peut manquer à ceux qui utilisent leur droite. Une fois de plus, le fait d’être gaucher contrarié m’apprend que l’originel n’est pas forcément le plus naturel, ou du moins ne le paraît pas.]

26 Février 2025