samedi 17 janvier 2009
Drei Gleichnisse aus dem Monoprix
1. Das Monoprix-Gleichnis von Vincennes
Der Monoprix von Vincennes ist an einer Stelle, an der diese Supermärkte meistens einen Spiegel haben, offen, man kann auf die andere Seite sehen. Es ist mir mehrmals passiert, dass mir jemand entgegenkam und ich mir sagte: Seltsam, so sehe ich aber nicht aus! Ich bin mir in Supermärkten seither nie mehr so richtig sicher und stelle mir auch überhaupt Fragen über mangelnde Verspiegelung.
Ich vermute ja nun, dass auch der Himmel offen ist, und käme ich hinein, fürchte ich, würde ich mich auch nicht wiedererkennen. Man muss wirklich aufpassen, wenn man sich nicht selbst entgegenkommt.
2. Das Monoprix-Gleichnis von Montreuil
Als Aasfresser muss man im Monoprix von Montreuil immer aufpassen, dass man nicht ganz schlimm krank wird. Man muss sich beeilen, darf bei keiner Entscheidung auch nur ein klein wenig Zeit verlieren, denn der Bereich, in dem die Metzgereiprodukte ausliegen, ist stark unterkühlt, man denkt sich: Vorsicht, so halten sie ihr Fleisch möglichst lange jung! Man kann in diesem klirrenden Leichenschauhaus das vergammelte dann gar nicht mehr vom frischen unterscheiden.
Kälte ist ein billiger Gleichmacher. Dieser Monoprix überzeugt mich davon, dass überall nur gekühlt wird, um zu sparen. Doch hält sich auf Eis das Tote nur scheinbar etwas länger am Leben, begegnet das leichtgeschürzte Lebende dort tatsächlich seinem Tod.
3. Das Monoprix-Gleichnis des II. Arrondissements
In den verhältnismässig teuren Monoprix-Supermärkten trifft, namentlich in der noblen pariser Innenstadt, der müde Besserverdienende, der direkt aus seinem Büro kommt, am Abend auf ein selbstbewusstes Völkchen gepiercter Sozialhilfeempfänger, das seine Kaufkraft lieber hier ausgibt als bei Lidl, zu dem es sich in etwas ärmere Viertel bemühen müsste. Aber ein Recht auf Eleganz hat schließlich jeder. Ich gehöre weder zu der einen, noch zu der anderen Kategorie, ich weiß auch nicht, wer mir näher steht, gesellschaftlich, gedanklich und gefühlsmäßig, ich fühle mich in gemischter Gesellschaft immer etwas verwirrt, verlasse die Läden meist wieder, ohne etwas gekauft zu haben. Ich sage mir: Hätte ich ein Publikum für meine kleine Literatur, wollte ich es lieber nicht kennenlernen...
16. Januar 2009
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