dimanche 15 juillet 2012

Drei kurze Enzykliken


1. Mit brennender Sorge

Im offenen Fenster, zur sittlichen Anstalt erhoben
Stand reglos die Nachmittagssonne und drohte nicht, aber
Ließ spüren, dass es an der Zeit, und auch, wofür sie da war:
Dem, der jetzt noch zögerte, wäre sie nicht mehr gewogen.

War sie es zuvor? Der Stern selbst kennt doch nur die Routine;
Was hilft es da, wenn er die Leute durchs Fenster erschreckt?
Woher denn das Herz nehmen, woher Moment und Objekt?
So zog ich die Läden zu und zudem noch die Gardinen.


2. Fides et Ratio

Der Hund, mit seinem sicheren Flair
Noch dem letzten Idioten in Treue ergeben
Weiß vielleicht wenig vom Leben
Jedoch liebt man ihn sehr.

Nicht etwa den Stumpfsinn bewundern die Leute
Allerdings, will es scheinen, das blinde Bekennen;
Man mag es Anhänglichkeit nennen –
Jedem Hund seine Meute.

Ach, gäbe es keine behaarten Gefährten
Verblieben den Menschen einzig und allein
Ihre unbeirrbaren Mütterlein
Die sie endlos verehrten.

Doch auch ich, von den Blicken erschüttert
Möchte loben den armen verführbaren Hund:
Er kennt schließlich nicht ohne Grund
Nur die Hand, die ihn füttert.


3. Humanae Vitae

Man muss nicht klaren Kopfes sein
Man kann auch außer Sinnen
Ein neues Leben beginnen.

Man muss nur in der Lage sein
Noch etwas Lust zu spüren
Und seinen Muskel zu rühren.

Befruchtung muss nicht sinnlos sein
Ein Rausch ist nur das Hoffen
Ob nüchtern oder besoffen.


8. - 13. Juli 2012

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