dimanche 12 août 2012

Vorwelt, Nachwelt


Man kann hinschauen, wo man will
Und nehmen, was man will –
Eines fällt auf:

Das zentral gelegene Manhattan zum Beispiel.
Aber es ist ein Manhattan in Zeiten der Kalokagathie
Und für heutige Verhältnisse nahezu menschenleer. Wenn
Einem aus jetziger Sicht also kaum jemand begegnet
Dann ist, gelassen lustwandelnd, etwa der große, schlanke, schöne
Edwin Denby darunter, oder sein Nachbar Willem de Kooning.
Und es ist Denby und es ist de Kooning, vielleicht
In Gesellschaft von zwei, drei uns ebenfalls
Noch recht bekannten Bekannten, sonst
Passiert in diesen Straßen nicht viel.

Oder Paris, 6. Arrondissement.
Auch hübsch zentral und seinerzeit
Sozusagen eine Geisterstadt. Flanierend allein
Der von der Natur so unendlich begünstigte Samuel Beckett.
Und es ist Beckett, kein Beckettdarsteller
Oder Darsteller von Beckett
Oder sonstiger Fatzke.

Alle nun schon fast so lange wie die
Ungeheuerlichen Saurier von der für sie
Geschaffenen Erdoberfläche verschwunden
Und ein Rätsel, warum erst hinterher das Chaos begann.

Die große Überschwemmung
Brachte dann allerdings Leben in den Laden
– Jene so zentral gelegenen Örtlichkeiten:
Unerträgliche Vielfalt niedriger Daseinsformen;
Daseinskampf, diffuse Religiosität, und vor allem deren
Wahnvorstellungen zu erhörender
Machtworte aus Vorvätermund... ja, ja, eine ebenso
Grundlose Idylle.

Doch so soll es wohl sein, Ordnung muss sein.
Jenseits aller Horizonte nichts als
Reine Evidenz, Widerschein, Fabelwesen.

Und mittlerweile, blöde zurudernd
Die eigene Wenigkeit.

11. August 2012

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