Ein Sonnenuntergang nur mit einem selbst ist etwas anderes als einer in Gesellschaft. In Gesellschaft hat er etwas Erhebendes; man erwartet Beifall, wenn der Vorhang fällt. Ein Sonnenuntergang nur mit einem selbst ist schlicht ein Sonnenuntergang; inneren Beifall gibt es keinen. Das Innere äußert sich, was Erhebung und nachfolgende Finsternis angeht, ohnehin komplizierter. Einzelreisen dieser Couleur sind nahezu unerträglich.
1. Die Tage enden, wie sie enden müssen:
Jeder wie der vorher, mit seinem Au=
Gentrost vor des Verdunkelns Kümmernissen.
Tagsüber trügt der Sommerhimmel blau;
Erst gegen Ende ändert sich die Färbung
Stirbt stilvoll immer gleich, als Dauerwerbung.
2. Zerwühlte Laken sind nicht mehr ein Zeichen
Für wilder Nächte Rausch, der Eremit
Macht bei sich einfach keine Ordnung mehr
Es kommt nicht mehr drauf an, er wirft sich schwer
Noch unter Tags ins ungemachte Bett.
Zerwühlte Laken sind doch stets ein Zeichen.
3. Wer weiß, ob drohen schlimmer ist als lieben
Und fürchten leichter als geliebt zu werden –
Dies abendliche Leuchten, sonderbar:
Solang nur alles bleibt, wie es schon war
Ya sea por amor o por temor
Gibt es ein Hinterher und ein Zuvor.
31. August 2019
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