lundi 27 décembre 2010

Vorbildhaft gegensätzliche Lebensentwürfe


Vor- und Nachleben


Der echte Künstler
Lebt nun ja eine Beamtenexistenz vor.
So, wie sie sein soll, die Beamtenexistenz.
Anerkannt als Künstler, mithin
Berufen zum Beamten, und vermöge seiner
Verbeamtung auch als Künstlerexistenz bewiesen.
Das Ziel ist erreicht.
Ein solcher Künstler ist selbstverständlich
Ein ganz anderer Beamter als sonst
Ein Beamter, er ist das
Idealbild eines Beamten, ein Beamtenideal.
Was sollte er sonst auch vorleben?

Wem sollte ein Künstler, der
Dahinvegetiert
Schon ein Vorbild sein?


Ein- und Ausleben

Hat man sich erst einmal so richtig in die Idee des
Abenteuerlichen eingelebt, kann man es auch ausleben.
Wie gesagt: der echte Künstler ist allein vom Berufsbild her
Ganz berufen dazu. Wer sonst findet Abenteuer
Wo Unberufene nur eine Beamtenstelle erkennen?
Wer sonst sollte erkennen, dass Abenteuer
Nicht nach Risiko verlangt, sondern
Nach echter Organisation?

Dieses Einleben braucht freilich Jahre
Achtsame Jahre, damit auch alles klappt, insofern
Besagte Abenteuer das Improvisieren eben verbieten.
Auch die Erforscher der Pole haben sich gut vorbereitet.
Deshalb rührt sich der echte Künstler in den wichtigen Jahren kaum
Und bemüht sich nur
Um seine Zukunft im ewigen Eis, früh schon übt er sich ein.
Hat er den Pol aber endlich erobert
Geht es ans Ausleben. Dann kann er es sich leisten, dann
Hat er sich sein arktisches Beamtendasein ehrlich verdient und
Darf es dann noch bis zum Erfrierungstod auskosten;

Künstler bleibt er
– Ist er ein echter –
Ohnehin lange Zeit über das Leben hinaus.


25. Dezember 2010, rein moralischen Hornung an den Zehen

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