lundi 30 septembre 2013

Warten II


1. Schwarzweißmalerei

Hintern in die Höhe (falls man mit dem
Hintern argumentiert) mag seine Berechtigung haben
Wenn man aber nur so herumsteht, bringt das wenig.

Und da steht dieses Vieh auf allen vieren
Und hat zwischen den Füßen die möglichen Hände
Ununterscheidbar.
Mir geht es besser, aber weiß ich deshalb
Viel mit mir anzufangen?

Immer noch lieber so ein Schlacksiger im Wartestand
Vor dem alles ausfüllenden Spiegel.
Toreroartig, enge Hose, mit dem Handtuch über dem Arm
Und quasi sinnierend (oder was er sonst so tut)
Weil die Gäste fehlen.

Aus reiner Langeweile
Ein dickes Rind mit einem dünnen Kellner zu vergleichen
Geht gegen die Menschenwürde, das ist klar, es
Ist sicherlich auch eine Haltungsfrage.
Doch es sind unterbeschäftigte Zeiten und wer will
Der findet eine Arbeit.


2. Malech

Solang ich auf den Morgen warten konnte
War der mit nichts verbrachte Tag noch da.
Bevor ich aber ausgewartet, sah
Ich, dass auch Warten sich nicht wirklich lohnte.

Hörst überm Schädel du kein fremdes Rauschen?
Sprach ich mir Mut in meiner Grube zu.
Noch nicht einmal im Grab herrscht Grabesruh
Man muss nur sorgsam in das Dunkel lauschen.

Der Morgen flog herein, mit Flügeln, prächtig
Versprach mir, alles könne noch gelingen.
Es war der Malech mit den schwarzen Schwingen –
Schon Widerschein von Morgen, todesmächtig.


12. September 2013

Aucun commentaire: