lundi 8 avril 2019

Kassandra und nahrhafte Gedanken


1.

Ey, grelle Fantenkuh im Porzellan:
Trompete hier doch nicht so rum.
Was geht uns denn die Zukunft an?
Der Weise stellt sich dumm.

Niemanden schert, was du zu zetern hast:
Scherbenzertrampeln schafft auch Raum.
Des Lebens finstre Zentnerlast –
Nur Worte, Worteschaum.

Und wären schwer und finster Schaum und Wort
Statt leicht und hell und grell und so:
Wundre dich nicht, dass hier wie dort
Nur blind und taub macht froh.


2.

Es ist schon so, dass nahrhafte Gedanken
Nicht nähren wie ein dickes Kotelett
Doch sind oft auch die Denker Raubgesellen
Die Beutewild das Fleisch von Leibe reißen

Mit ihren scharfen Fängen oder Pranken.
Allein, was wenig nährt, macht nicht recht fett
Obwohl wir uns ungern der Wahrheit stellen:
An Geistesknochen kann man länger beißen.

Du, was den Reichen nährt, nährt auch den Armen
Falls er sichs leisten kann, vom Fleische fällt
Kein Schwein spontan aus Logik und Vernunft.

So sehr gerecht gehts zu in einer Welt
Wo Folgerichtigkeit hat Unterkunft:
Ist da der Reiche arm, muss auch er darben.


7. April 2019

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