mercredi 17 décembre 2014

The One Answer

En pleine nuit les vitres tremblent, mais aucun bruit, pas de bruit de métro ni celui d’un gros vent. Juste des vitres qui, périodiquement, tremblent. 
Est-ce que ça m’a réveillé ? Ça doit quand même être le vent, me dis-je. Du tremblement des fenêtres je déduis un vent, un vent nocturne qui ne s’entend pas. C’est donc comme ça que je pense, me dis-je pendant les instants où rien ne tremble, c’est donc comme ça que je vis : Pas un bruit, juste des vitres qui tremblent.
Et à partir de là, peut-être, je me réveille et fais des idées. Sans preuve, sans nez dehors, gratuitement, dans la chaleur de mon lit. 
C’est normal, ça ? En pleine nuit, oui. 
En pleine nuit, me dis-je encore, avant de me rendormir, en pleine nuit on ne se rend compte que des secousses, mais pas des causes. Quant aux causes... plus le courage...

Light as feathers are things mirrored
Little or large, in standing water
The slightest breeze makes them tremble.

Fickle foam are reflections
For not leaving a mind
Mere inattention, turncoat gust snuffs them out.

Spirited spire and patient puddle:
A valiant vertical into homely horizontal –
What else to reap beside quick sleep?

And should I have had the stamina:
Endways waking the banal sting of desires
But stirring circles into a pool.

No doubt, I wouldn’t take action stretched out
Except for toppling the plumb over into the level
– Which comes a steep thing in its turn.

                                  *

Some clear puddle of steeple
Wising up slumbered into
A far tolling of chimes.

See, like rolled off my shoulders
Numbed Atlas, a load
I couldn’t ever have carried.


December 16, 2014


                                              (Photograph by Doug Brittain)

mercredi 10 décembre 2014

Solche Gärten

Man muss hier wohnen
Um die Gärten zu sehen.
Man muss hier zuerst eingezogen sein
Oder wenigstens eingeladen.
Von der Straße aus sieht man nur Häuserfronten.
Von den Häusern aus sieht man hinunter auf Gärten.
Sehr viel Grün, wer zu Besuch kommt, ist überrascht.

Man muss sich, denke ich, auch eine Ansicht irgendwie aneignen
Bevor man sieht, was es damit auf sich hat.
Man sieht auf die Ansicht erst hinunter
Wenn man Eintrittsgeld bezahlt hat:
Dazugehört ohne dazuzugehören
Wenn quasi Grund zum Neid besteht.

Auch Ansichten sieht man nicht von der Straße aus
Doch die Gärten sind meist menschenleer
Und liegt dort ein Fahrrad herum, bewegt es sich nicht mehr.
Verwahrlost sind diese wertvollen Gärten aber nicht
Es ist eine Frage des Besitzes.
Muss man denn unbedingt etwas machen aus seinem Besitz?

Vermutlich stört, dass man in diesen Gärten nie ganz bei sich ist.
Einer der Nachbarn, die Einsicht haben
Kann beispielsweise der Ansicht sein
Dass dort ein Fahrrad herumliegt, das sich zu wenig bewegt.
Das ist das Privileg des Besitzlosen:
Dennoch eine Ansicht zu haben.

Es ist alles andere als ausgemacht
Wer mehr von solchen Gärten profitiert:
Diejenigen, denen sie gehören
Oder diejenigen, die von oben ihre Ansicht haben.


De tels jardins

Il faut vivre ici
Pour les voir, les jardins.
Il faut d’abord avoir emménagé
Ou du moins être convié.
De la rue, on ne voit que des rangées de maisons.
Des maisons, on a vue sur des jardins.
Beaucoup de vert, les invités sont surpris.

Pareil pour une vue de l’esprit, je pense :
Elle aussi, il faut d’abord la faire un peu sienne
Avant de voir ce qu’il en est.
Elle se cache tant qu’on n’a pas payé un droit d’entrée :
Celui de n’en avoir d’autre que de regard.
Lorsqu’il y a donc motif d’être jaloux.

Vues de l’esprit ou points de vue – tous invisibles de la rue ;
Mais les jardins sont le plus souvent déserts
Et s’il y traîne un vélo, il ne bouge plus.
Pourtant, ils ne sont pas en déshérence, ces précieux jardins.
C’est une question de propriété.
Faut-il absolument faire quelque chose de ce qu’on possède ?

Il est peut-être gênant qu’on n’y soit jamais vraiment chez soi.
L’un des voisins avec vue sur eux
Peut par exemple considérer
Qu’il y traîne un vélo qui ne bouge pas assez.
Voilà le privilège de celui qui ne possède pas :
Il lui reste son point de vue.

Il n’est pas encore dit
Qui profite le plus de tels jardins :
Leurs propriétaires ou ceux
Qui, d’en haut, ont leurs points de vue.


6 Décembre 2014

dimanche 30 novembre 2014

Fortdauernder Kampf der Kulturen


1. Wüstenpalais
             
مقر المستشار


Ein Photo des nächtlichen Bundeskanzleramts.
Ich kenne es nicht, das Berlin, das ich kenne
Hieß West-, lag vor der Wiedervereinigung
Hatte so etwas noch nicht und war über-
Haupt ziemlich heruntergekommen.

Auf dem Photo sieht das Amt fast aus wie
Ein orientalischer Palast an einem Wüstensee.
Das können sie, die Orientalen: Paläste malerisch an
Wasserflächen setzen, und zwar Wasserflächen, die sie
Auch noch mitten in der Wüste angelegt haben.
Das können sie aber nicht, die Deutschen: Dass ein
Bundeskanzleramt nämlich auch dann noch, wenn man
Genauer hinschaut, nach etwas gleichsieht.

Schaut man nämlich genauer hin, ist die Wasserfläche
Nur eine ordinär-neue Uferpromenade, die Bäume
Entsprechen EU-Grünanlagenstandard
Und selbst der Kran im Hintergrund gibt zu
Keinen übertriebenen Hoffnungen Anlass. Man
Bemerkt, dass das Land nicht vom Emir regiert wird
Sich also, Weltoffenheit hin oder her, auch
In dieser Beziehung nicht so viel geändert hat
Dass ein Besuch ungewohnte Erfahrungen brächte.

Das Christentum hat zwar viel mit Gewissensfragen zu tun
Mithin mit Verinnerlichung – das zeigt auch dieses Kanzleramt –
Doch dass freie Grundordnung, demokratischer Grundkonsens
Plus Frauenquote sich unweigerlich auch materiell
Auswirken – also irgendwie die Optik vermasseln – das
Lag auch schon zu meinen Zeiten auf der Hand.
Und ob nun Orientalen oder nicht:
Leute mit Schönheitssinn macht das krank.

Himmel, ungelenk bleibt ungelenk
Solches Abkupfern beschwichtigt sie nicht
Es herrscht – das muss man hier einmal ganz deutlich sagen –
Einfach ein Kampf der Kulturen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Unlüftbare Schleier des Realen

Ein entfernter Bekannter erzählte mir einmal
Dass er als Student (oder junger Architekt)
Einen Entwurf zu den Ölscheichs geschickt hatte
– Es handelte sich um einen Wettbewerb –
Und dann irgendwann ein Photo bekam:
Das eigene Werk, riesengroß, in Marmor.

Wollte man sich dort erst am Objekt entscheiden
Oder hatte er gewonnen, ich weiß es nicht mehr –
Theorie war in der Wüste jedenfalls Praxis geworden.
Ein erhebendes Gefühl.
So erhebend wie jede Verwirklichung.

Eingeladen, das mit eigenen Augen zu sehen, hatte man ihn aber
Nicht. Es blieb beim Photo. Weshalb
Doch der Schleier des Unwirklichen über der Sache noch liegt.
Ja, auch die Wüste bewahrt sich gerne ihre Innerlichkeit.
Das ist ein weiteres Element im Kampf der Kulturen.



[Une lointaine connaissance m’a raconté un jour
Qu’étudiant (ou jeune architecte)
Il avait envoyé un dessin aux émirs
– Il s’agissait d’un concours –
Pour recevoir quelque temps après une photo
Montrant son œuvre : gigantesque, tout en marbre.

Leur fallait-il l’objet afin de se décider
Ou l’étudiant l’avait-il remporté ? Quoi qu’il en soit
Sa théorie, dans le désert, s’était faite pratique
Procurant ce sentiment d’élévation
Immanquable lorsqu’une chose se réalise.

Mais cela en restait là, à la photo. On
Ne l’invitait pas à venir voir en personne.
Ainsi, tout gardait-il à jamais un côté abstrait
Comme voilé par le niqab d’une irréalité possible.

C’est parce que le désert, lui aussi, est jaloux de son cœur.
Voilà un autre élément dans le clash des cultures.]


30. November 2014     [Moqr ul-Mostšār am 29.]

samedi 29 novembre 2014

Abwrackprämien

Jede Witterung, zu jeder Tages- oder Jahreszeit, schafft eine eigene Atmosphäre, und wer lebt, kann sich dem eigentlich nicht entziehen, denn entzieht er sich, lebt er nicht so recht.
Jede Generation hat ihre fixen Ideen, die ihr das ganze Leben über bleiben, als ob jenseits der Wetterlagen stets ein bestimmtes Klima herrschte, man also auch durch den Zeitpunkt in eine Klimazone hineingeboren sei, wobei andauerndes Nieseln, ständiger Nebel oder ewig stahlblauer Himmel nicht gegeneinander aufzurechnen sind: Es gibt kein schönes oder schlechtes Wetter, nur Empfindungen, Töne, quasi Gesichte, die im Einklang stehen, stehen müssen.
Über die Generationen hinweg zu kommunizieren, lässt Wetterumschwung erfahren, und es ist natürlich nicht ganz einfach, mit jemandem überein zu kommen, wenn der sich tatsächlich unter anderen klimatischen Verhältnissen, in einer anderen Tages- oder Jahreszeit bewegt. Gemeinsam einzuhalten, wenn vor einem plötzlich ein morscher Knorren sein Wächtergesicht aus der Dämmerung reckt, erfordert keine großen Worte.

i.

Wir brausten damals im Cabrio
Doch alles verging wie der Wind;
Nur breche nicht den Stab, mio
Dolore, wir sind, wie wir sind!

Das Cabrio ist längst verkauft
Es soff auch zu viel Benzin.
Wer weiß, ob es noch heute sauft
Bloß: unsere Zeit ist dahin.

Dahin, vergangen, alles fort
Was wir uns im Fahrtwind geschworen.
Man hörte ja nicht mal sein eigenes Wort...
So ist denn nicht viel verloren.


ii.

Nichts schien uns unwichtiger
Als das Private
Nichts schien uns unrichtiger
Als Reservate

Allerdings lebten auch wir
Nur aus der Nähe:
Fernweh ersetzte kein „Hier
Stirb und erstehe!“

Wünsche verhülltem dem Blick
In jenem Alter
Die harte Regel des Hic
Rhodus, hic salta.

Nicht etwa lernten wir dann
Uns zu begnügen
Doch, dass sich Wo, Wie und Wann
Zusammenfügen.


iii.

Es lebten dort tüchtige Leute
Mit ziemlich verschlafenen Kindern
Doch in demselben Heute
Denselben trüben Wintern.

Auch den Kindern gelang es nicht
Mit ihrem Faulpelzwitzeln
Und vorlauten Vätergericht
Die Sonne hervorzukitzeln.

Es lag wohl an der Jahreszeit
Und der ererbten Öde.
Nicht einmal mangelnde Tüchtigkeit
Macht einen weniger blöde.


iv.

Man sieht es mir wohl an: Ich sah von Nahem
Was andre höchstens aus der Ferne sahen
Und sah, was wieder andre sahen, nicht –
Das sehe ich am anderen Gesicht.

Brav teilen wir uns Zeit und Raum und wähnen
Vor uns und hinter uns den Abgrund gähnen
Den wir mit andern Augen anders sähen;
Mehr gibt man sich nur selten zu verstehen.


v.

Da hat sich wer jahrzehntelang
An Leichtigkeiten geübt:
Schwereres gab ihm seinen Rang
Als sich sein Auge getrübt.

Was leicht ist und was schwer ist? Nun
Der Tod ist leicht und schwer;
Doch willst du Rosen, musst du tun
Als ob es das Leben wär.

Und tat er fast ein Leben lang
An Flaum und Schaum sich messen:
Gerettet hat sein Schwanengesang
Ihn aber vor dem Vergessen.


28. November 2014

mercredi 26 novembre 2014

Expression naturelle

Normalement, sur un rocher, c’est la géologie qui dessine
Assistée par le soleil : structure, cassure, ombre.
Parfois, ces traces qu’on déchiffrerait presque
Sont tout à fait l’œuvre de bestioles
Mais lorsque ce sont carrément des signes que l’homme y a
__________________________________________apposés
De tels endroits deviennent, bien plus tard, des attractions.

Voyez, c’est la main de l’homme, un miracle, ce n’est pas un
___________________________________________hasard
C’est dû à l’ancien habitant du désert et ce sont là de véritables
_______________________________________personnages
Vous ne vous trompez pas : sous l’érosion, en effet des chasseurs
_____________________________________avec des lances.

– Mais là, à côté, cette espèce de camion-citerne ? En avaient-ils
____________________________________________déjà ?
– Quelle question. De simples tâches en l’occurrence, et c’est la
_________________________________nature qui les a faites.

– La main de l’homme, sur un rocher du désert, ce n’est donc pas
_________________________________________la nature ?
– Restons un peu sérieux.
Un homme qui serait « nature »
Il pisserait peut-être contre, laissant à la limite
Un gribouillis obscène, un mot grossier ou un numéro de
_________________________________________téléphone
Mais jamais, au grand jamais, il n’y graverait ni chasseurs stylisés
__________________________________ni chevaux réalistes.

– Alors, si j’ai bien compris, la nature de l’homme
Qui se manifeste dans sa main
En un lieu isolé
Est obscène ou n’est pas
Et c’est pour cela que nous sommes venus de si loin en cette
____________________________________ grande solitude
Et si admiratifs devant ce qui n’est point le résultat de la nature.
Puis si contents de retourner à la civilisation, hein ?

Novembre 2014

mardi 25 novembre 2014

Geschmack am Makellosen

Kürzlich war ich in eine pieksaubere Wohnung eingeladen.
Das passiert selten, ich war überrascht festzustellen
Dass Reinlichkeit etwas für sich hat –
Man fühlt sich wie unmittelbar nach der Dusche.
Die ganze Wohnung eine Art von Badezimmer
Dessen schiere Präsenz noch den Gast von allem Unrat läutert:
Mir fiel bei Tisch nur absolut Stubenreines ein, also
Brillieren konnte ich nicht in diesem blitzblanken Kontext.
Es ist wohl eine Frage von Kinderstube.

Wer mich in eine aufgeräumte Wohnung lädt
Bekommt es mit einem leergeräumten Besucher zu tun
Der bloß noch Gemeinplätze absondert.
Als der Großmeister einmal sein versifftes Atelier ausmistete
Verwandelte ihn das auch quasi in einen „Kunstmaler“
Und er traute sich dann lange nicht mehr.
Ich glaube, nur regelrechten Rüpeln macht es nichts aus
Doch Bacon und mir hat man es irgendwann ausgetrieben.
Und seither profitiert unsereiner nicht mehr vom Makellosen.


Le goût de l’immaculé

Il y a peu, j’étais invité dans un appart super impecc.
La chose m’arrive rarement, je constatais avec surprise
Que le bichonnage a ses charmes –
On se sent comme immédiatement après la douche.
L’appartement tout entier, une espèce de salle de bains
Dont la pure présence décrasse jusqu’aux invités :
À table, je n’avais que des idées absolument propres sur elles
Impossible de briller dans ce contexte nickel.
Ce doit être une question d’éducation.

Qui me convie dans un appart super rangé
Aura affaire à un convive super vidé
N’excrétant plus rien d’autre que des lieux communs.
Lorsqu’une fois il a nettoyé le bordel de son atelier
Tel grand maître s’est transformé quasiment en « artiste peintre »
Et de longtemps n’a plus eu le courage de rien faire.
Je pense que seuls des malappris y sont imperméables
Mais à Bacon et à moi, on nous l’a tôt fait passer.
L’immaculé, on ne sait plus en tirer parti.


24 Novembre 2014

mercredi 19 novembre 2014

Principe de réalité

Bien banal de constater que vivre, que grandir, c’est choisir. Bons choix, mauvais choix, ce n’est pas le problème. Ni même s’il est possible de se rattraper lorsqu’on a changé d’avis parce que, justement, on a grandi, mûri au long de ses choix douteux. La question est comment on couche dans le lit qu’on s’est fait. Et en ce domaine, la nature est admirable. Je subodore qu’on couche toujours bien, et je ne salue pas là le triomphe d’une quelconque prédestination, ni l’inévitable victoire du réel, ni la résignation comme base de survie, mais l’ingéniosité d’une nature qui a voulu qu’on ne peut juger qu’après coup. La veille, on n’a pas pu juger, on a uniquement eu le choix, le libre arbitre dans les vapes d’une volonté sauvage, mais jugé après coup, tout devient nécessité. Et puisque c’est elle qui fait la loi, tout est exactement bon et à sa place, tout est juste, tout va. Si les circonstances le permettaient, on pourrait presque être enclin à s'exclamer que tout est bigrement bien fait, dis donc !


On peut les sauver par l’amour
Qu’on cesse d’éprouver pour eux :
Dès lors tout seuls, sans cour
Les rois font de beaux gueux.

Ne piquera certes personne
La rose, belle sans qu’on l’aime ;
Alors, qu’on l’abandonne
La chose, à elle-même !

Devenu plus rien que lui-même
Ainsi restera ce qu’il est
Ce grain d’espoir qu’on sème
Dans un bon sol gelé.


19 Novembre 2014

mercredi 12 novembre 2014

Gute alte Freunde

Ich habe ein paar gute alte Freunde
Mit denen ich seinerzeit Pferde gestohlen habe, die mich aber
Nicht mehr besuchen, niemals anrufen und mir auch nie
_______________________________________ schreiben;
Rufe ich sie an, fallen wir sofort in den vertraulichen alten Ton
Doch ich merke bald, dass wir nicht mehr viel voneinander wissen
Und es trifft sich auch nie, dass wir uns treffen könnten.
Deshalb werde ich wohl demnächst aufhören mit meinen
_______________________________ einseitigen Initiativen.
Wir sind dann gute alte Freunde, die den Kontakt verloren haben.

Ich weiß nicht, ob ich mir damals die Falschen ausgesucht habe
Doch es kommt mir vor, als ginge es mit diesen guten alten
________________________________________Freunden
Wie den Irdischen mit den Überirdischen:
Die Gottheiten melden sich selbst nie
Doch wenn wir sie anrufen, herrscht sofort wieder der
________________________________ vertrauliche alte Ton
Nur gelingt es nie, ein Treffen zu vereinbaren
Und wir wissen auch nicht mehr viel voneinander.
So entschwinden die Götter allmählich aus dem Bewusstsein
Wie die guten alten Freunde
Mit denen man seinerzeit Pferde gestohlen hat.


De bons vieux amis

J’ai quelques bons vieux amis
Avec qui, dans le temps, j’ai fait les quatre cents coups
Mais qui ne me visitent plus jamais, qui ne m’appellent jamais
Et qui ne m’écrivent pas non plus.
Si moi, je les appelle, nous retrouvons aussitôt ce vieux ton intime
Mais je remarque qu’on ne sait plus grand-chose l’un de l’autre
Et ça tombe jamais bien qu’on puisse se rencontrer.
C’est pourquoi j’ai l’intention de cesser de les relancer.
Nous serons alors de bons vieux amis qui ont perdu contact.

J’ignore si, à l’époque, j’ai choisi les mauvais
Mais j’ai l’impression qu’il en va avec ces bons vieux amis
Comme avec les forces supraterrestres :
Les divinités ne nous contactent jamais
Mais si nous, on les appelle, on retrouve aussitôt ce vieux ton intime
Seulement on n’arrive jamais à fixer rendez-vous
Et nous ne savons plus grand-chose l’un de l’autre.
Ainsi, les dieux quittent-ils peu à peu le champ de notre conscience
Comme de bons vieux amis
Avec qui, dans le temps, on a fait les quatre cents coups.


11 Novembre 2014

lundi 3 novembre 2014

Vom Hörensagen

In der Dunkelheit übernimmt das Ohr
Und eine Welt ersteht neu, die
Im Licht schon längst verblichen war.

Welche Signale aus dem schwarzen Universum?
Fernes Stimmengewirr, des Öftern mündend in Gelächter
Dringt heran zu dem verbannten Kind
Als ob die Großen sich unten vergnügten

Ja, als herrsche nicht überall Nacht
Und eines nur ausgeschlossen sei vom schönen Fest –
Wo doch das Nachtreich keine Grenzpfähle kennt
Und Finsternis alles verhüllt um zu sein.

Was herschallt aus der Welt, ist nicht die Welt
Es sind heftigere Wünsche
Solche vom Hörensagen, früh, noch uneingezäunt, keine
Wie verschwommen auch immer erschaute Vision

Weil schließlich überall Nacht ist
Wenn das lauschende Ohr übernimmt.


De l’ouï-dire

Dans le noir, c’est l’oreille qui prend le relais
Et un monde renaît qui
Dans la lumière depuis longtemps s’était fané.

Quels signaux émet l’univers sombre ?
Un lacis de voix lointaines, souvent éclatées en rires
Montant vers l’enfant relégué
Comme si les grands s’amusaient en bas.

Oui, comme s’il ne faisait pas nuit partout
Et qu’on était seulement exclu de la belle fête
Alors que l’empire nocturne ignore poteaux ou bornes
Parce que les ténèbres voilent tout pour exister.

Ce qui résonne du monde n’est pas le monde
Ce sont désirs plus violents
Ceux de l’ouï-dire, primitifs, pas encore clôturés
Point de vision entr’aperçue dans le brouillard

Puisque la nuit est partout
Lorsqu’à l’affût l’oreille prend le relais.


31 Octobre 2014

dimanche 2 novembre 2014

Eigene Qualitäten


1. Reiner und schöner

Launen des Tages, für die Ewigkeit in den Arm geritzt
Unvergängliche Zeugen dafür, dass Versprechen niemals 
___________________________________eingehalten werden
Sich früh schon den Leib mit gebrochenen Schwüren
_____________________________________verschandelnd –

So kindisch ist auch das Veröffentlichen
(Die Haut ist dann das Papier)
Doch zum Glück finden wenige einen Verleger.

Jungfräulich bis auf den jüngsten Tag, alt werdend
Ohne die sichtbaren Spuren vergangener Jugend:
Derart unüberprüfbar verdirbt es sich reiner und schöner.


2. Moralisch einwandfrei

Keinen juckt es, was der Alte
Auf seinem Grundstückchen werkelt
Wie er da den lieben langen Tag herumfuhrwerkt.

Er könnte eine Leiche verbuddeln bei dem Gerümpel.
Aber dazu bräuchte er zuerst eine Leiche
Und so weit geht er nicht, so weit ist es noch nicht mit ihm.

Er beschränkt sich also auf sein Dreckszeug
Dieser noch lebende, moralisch einwandfreie Alte
Allerdings so diskret, als gäbe es einen Leichnam zu verbuddeln.


3. Robust und dennoch leicht

Jedes Ding hat seine ureigenen Qualitäten
Und so sollte doch auch er seine Qualitäten haben.
Aber welche? Es ist die Welt, die sie vergibt.

Das Schuhwerk sollte bequem und rutschfest sein
Der Anorak auf jeden Fall wasserdicht
Und der Rucksack robust und dennoch leicht.

Das weiß er, und damit begibt er sich auf seine Ausflüge
Ganz ohne eigene Qualität, denn die
Wird vergeben von anderen, und er wandert ins Menschenleere.


4. Und nicht verfallener

In der Einsamkeit kann man immer noch auf Spiegel
______________________________________zurückgreifen.
Auf den so gut versteckten Teich beispielsweise, in dem das
Mythische Wesen sich anschaut.

Selbstliebe, die sich an die Vergangenheit hält
Und eines Tages beginnt, für den jungen Mann, der man war
Quasi zärtliche Gefühle zu entwickeln –

Ist das nun ein Zeichen deiner Verwesung?
Was soll denn gegen solch ein Selbstporträt einzuwenden sein?
Es ist dem Tod nicht stärker eigen als jedes andere Bild.


Qualités propres

1. Et plus pur et plus beau

Lubies d’un jour, pour toujours burinées dans le bras
Témoins impérissables que promesses ne sont jamais tenues
Le corps tôt déjà défiguré par des serments d’ivrogne –

Pas moins puérile est la publication
(Le papier faisant office de peau)
Mais par chance, peu sont ceux qui trouvent un éditeur.

Immaculé jusqu’au Jugement dernier, vieillissant
Sans les traces visibles de jeunesse passée :
Ainsi indémontrable et plus pur et plus beau est ton pourrissement.


2. Moralement impeccable

On s’en fiche du vioc, et de ce
Qu’il fabrique sur son bout de terrain
De ce qu’il y manigance à longueur de journée.

Il pourrait enterrer un cadavre dans sa déchetterie.
Mais pour ça, il lui faudrait d’abord le cadavre
Et il ne va pas si loin, lui, il n’en est pas encore arrivé là.

Il se limite donc à ses immondices
Ce vioc toujours en vie et moralement impeccable
Mais si discrètement comme s’il y avait un cadavre à enterrer.


3. Robuste tout en restant léger

Chaque chose a ses qualités propres.
Ainsi, lui aussi devrait avoir ses qualités.
Mais lesquelles ? C’est le monde qui les donne.

Les bottes doivent être commodes et antidérapantes
L’anorak est censé être étanche
Et le sac à dos robuste tout en restant léger.

Cela, il se sait, et avec ça il effectue ses excursions
Tout à fait sans qualité propre, puisque
C’est autrui qui la donne et lui, il se rend où il n’y a âme qui vive.


4. Et pas plus périmé

En solitude, on peut toujours avoir recours aux miroirs.
Par exemple à cet étang si bien caché dans lequel
Se reflète l’être mythique.

Amour de soi qui s’en tient au passé
Et un jour se met à développer des sentiments quasiment tendres
Pour le jeune homme qu’on était –

Serait-ce là un des signes de ta putréfaction ?
Qu’est-ce qu’il y aurait à objecter à un tel autoportrait ?
Il n’est pas plus du domaine de la mort que tout autre image.


28 Octobre 2014

mardi 21 octobre 2014

Ce qu’on est

          Foyer des travailleurs maliens, un samedi d’octobre
Inhabituellement ensoleillé. Quelque peu à l’écart de la foule
Quatre messieurs d’un certain âge –
          Élancés, en grand boubou, rouge, or
Noir et blanc, aux belles toques assorties, dans les mains
Des cannes cloutées d’argent – posément en discussion.
          Les croisant, je suis touché par la grandeur de l’Afrique
Et je me dis qu’à quelques frais il est possible
D’être reconnu comme ce qu’on est.

           Mais ce type ébouriffé et en loques
Que j’y rencontre été comme hiver, matin et soir
Avec ses colliers rouillés –
          Ses bâtons, ses ballots, son fatras limite ordure
Et son air dérangé, son mutisme, son immobilisme
Puis, oui, son ubiquité sur tous les bancs publics du coin –
          C’est quand même autre chose, lui, et je me dis
Qu’avec un peu de magie il est en effet possible
D’être reconnu comme ce qu’on est.

21 Octobre 2014

dimanche 19 octobre 2014

Du culte de Çiva


1. Tombeau de verre

Un verre dans lequel on a bu pendant longtemps
Avec lequel on a déménagé
Devient apprivoisé. On l’a choisi et apprivoisé.
Presque comme un animal de compagnie.
On l’appelle, et lui, il rapplique
Pour entrer en communication.
Suis-je fou si j’en vois quasiment la queue qui s’agite
Lorsque j’y verse mon vin ?

Celui qui le soigne, qui le lave et qui le soigne
A des responsabilités, mais mieux encore : Pas touche, je
M’en charge moi-même !
Voilà pourquoi, lorsqu’il a été brisé, c’était la rage.

Oui, il y a des verres antiques encore en bonne santé
On a brisé un verre qui aurait pu devenir multi-centenaire
Qui m’aurait survécu restant mon verre à tout jamais
Si l’on ne me l’avait pas arraché de la main
Arraché comme la pomme du Paradis de son arbre.


2. De l’utilisation sensée d’une kalachnikov

On peut tuer quelqu’un avec un rouleau à pâtisserie
Mais ce rouleau est censé étaler de la pâte ;
Il doit y avoir également une manière intelligente d’employer une
______________________________________kalachnikov
Faire des trous dans le fromage, par exemple.

– On n’a pas besoin d’aller si loin.
Il est beaucoup plus facile de faire quelque chose de sensé avec
_______________________________________une kalach.
Serre-là sous ton bras et va-t-en découvrir le monde
En jouissant de ce qu’il t’offrira de beau.
Tu as des doutes sur sa sincérité ?
Dis, la pâte étalée, est-elle sincère ?
Mais oui, on peut transformer le monde à l’aide d’une kalachnikov
Le monde est, pour ainsi dire, déjà en état de paradis ;
Il n’y manquait que quelque chose de sensé dans tes pattes.



Vom Shivakult

1. Glasgrabmal

Ein Glas, aus dem man lange getrunken hat
Das mit einem umgezogen ist
Wird zutraulich. Man hat es sich ausgesucht und zutraulich gemacht.
Fast wie ein Haustier.
Man ruft es, und da kommt es auch schon
Um mit einem in Verbindung zu treten.
Bin ich verrückt, wenn ich es quasi mit dem Schwanz wedeln sehe
Fülle ich meinen Wein hinein?

Wer damit umgeht, wer es abspült und versorgt
Trägt Verantwortung, aber besser noch: Pfoten weg, ich
Kümmere mich selber darum!
Deshalb war ich auch so wütend, als es zerbrochen wurde.

Ja, es gibt Gläser aus der Antike, die noch wohlerhalten sind
Hier wurde zerstört, was Jahrhunderte hätte leben können
Mich überlebt hätte und auf ewig mein Glas geblieben wäre
Hätte man es mir nicht aus der Hand gerissen
Abgerissen wie den Apfel des Paradieses von seinem Baum.


2. Sinnvolle Unternehmungen mit der Kalaschnikow

Man kann mit einem Nudelholz Menschen erschlagen
Aber gedacht ist es zum Ausrollen von Teig;
Man muss doch auch mit der Kalaschnikow etwas Sinnvolles unternehmen können
Etwa Löcher in Käse schießen.

– So weit muss man gar nicht gehen.
Es ist viel einfacher, mit der Kalasch etwas Sinnvolles anzufangen.
Klemme sie dir unter den Arm, mach dich auf in die Welt
Und genieße, was sie dir nun Schönes bietet.
Du zweifelst an ihrer Ehrlichkeit?
Ist der ausgerollte Teig denn ehrlich?
Aber ja doch, man kann die Welt verwandeln mit der Kalaschnikow
Die Welt ist sozusagen schon im Paradieseszustand
Es fehlte bislang nur etwas Sinnvolles in deinen Pfoten.


17. Oktober 2014

samedi 18 octobre 2014

Fähigkeiten

Es braucht nicht viel Grips
          um fliegen zu können
Kaum ein Spatzengehirn.
So war das Frühwerk vielleicht bedeutender
          als alles Spätere.
Er weiß nicht, wann er davonfliegen muss, und
          weiß es doch: Er fliegt auf jeden Fall davon.
So war das Frühwerk verwegener
          als alles Spätere: er konnte noch nicht fliegen.
Doch was half es dem großen Geist, fliegen zu lernen
Wo doch ein Spatzenhirn genügt?

Braucht es Kiemen und Flossen
          um halbwegs schwimmen zu können?
Und einen Karpfenkopf?
So war das Spätwerk gewiss gewichtiger
          als alles Frühere.
Er weiß nicht, wann er davonschwimmen muss, und
          weiß es doch: Er schwimmt auf jeden Fall davon.
So war das Spätwerk weit kühner
          als alles Frühere: er konnte nun halbwegs schwimmen.
Doch, es half ihm, sich ein klein wenig freischwimmen zu können
Um am Ende wie ein Karpfen zu verstummen.




Capacités

Pas besoin de beaucoup de cervelle
          pour savoir voler
À peine le cerveau d’un moineau.
Ainsi, l’œuvre de jeunesse était peut-être plus importante
          que tout ce qu’il a écrit après.
Il ignore quand il faut s’envoler, et pourtant
          il le sait : il s’envole dans tous les cas.
Ainsi, l’œuvre de jeunesse était plus audacieuse
          que tout ce qu’il a écrit après : il ne savait pas encore voler.
En quoi profitait au grand homme d’avoir appris à voler
Lorsque suffit un cerveau de moineau ?

A-t-on besoin d’ouïes et de nageoires
          pour savoir à peu près nager ?
Puis la tête d’une carpe ?
Ainsi, l’œuvre tardive avait certes plus de poids
          que tout ce qu’il avait fait avant.
Elle ignore quand il faut s’ennager, et pourtant
          elle le sait : elle s’ennage dans tous les cas.
Ainsi, l’œuvre tardive était plus téméraire
         que tout ce qu’il avait fait avant : il savait dès lors un peu 
___________________________________________nager.
C’est en quoi il profitait au grand homme d’avoir appris à surnager
Pour finir par se taire comme une carpe.

16 Octobre 2014

mardi 2 septembre 2014

Papou de salon

Un documentaire sur les Papous.
Des gens calmes dans la forêt calme, débarqués dans un salon
___________________________________________ calme.
Je serais presque Papou si le salon n’était pas si petit
Et mon arbre exotique si chétif.
Les spectateurs sont, en tout cas, plus proches des Papous
Que ceux qui ont tourné le film :
De purs produits de la télé, grands voyageurs, personnes du
___________________________________________monde.
Qui n’est pas grand voyageur ne rencontre pas ses semblables.
Heureusement, il y a le poste.
Mais ils sont tout à fait de l’autre côté de la barrière, ces
_____________________________________entremetteurs ;
Qu’ils le veuillent ou non
Ils sont tellement du côté du bruit
Que même le silence rentre dans ce cadre-là.
Quoi donc savoir de ses frères ?
J’aimerais que les Papous sentent
Comme c’est beau
Qu’on ne se connaisse pas.


Salonpapua

Ein Dokumentarfilm über Papuas.
Stille Leute im stillen Urwald, hereingeschneit in ein stilles Wohnzimmer.
Ich wäre fast ein Papua, wäre das Zimmer nicht so klein
Und mein exotisches Zimmerbäumchen nicht so mickrig.
Die Zuschauer sind den Papuas jedenfalls näher als
Diejenigen, die den Film gedreht haben:
Reine Fernsehkreaturen, weit herumgekommen, Leute von Welt.
Wer nicht weit herumkommt, trifft seinesgleichen nicht.
Zum Glück gibt es den Kasten.
Doch sie stehen ganz auf der anderen Seite, diese Vermittler
Ob sie es wollen oder nicht.
Sie stehen derart auf der Seite des Lärms
Dass sogar das Schweigen mit hineinpasst.
Was ist von seinen Brüdern schon zu wissen?
Wenn die Papuas nur spüren könnten
Wie schön es ist
Dass man einander nicht kennt.

1. September 2014

mardi 5 août 2014

La bonne distance

Pour voir le monde tel qu’il est
Il faut se tenir à distance.
Distance, on te connaît
Autant qu’inexistence.

Peut-on depuis l’inexistant
Contempler la réalité ?
Peut-être en insistant
Sur sa fatalité.

Cette fatalité qui fait
Que tout doit rester inchangé
Et que sagacité
Ne saurait déranger.


[Wenn einem niemand zuhört, hat man tatsächlich bald nichts mehr zu sagen. Nicht nur das Verständnis hängt von den Zuhörern ab, sondern auch das Denken dessen, dem nicht zugehört wird. Der, dem niemand zuhört, hört irgendwann auch mit dem Denken auf. Er lebt dann vom Vorrat, und der hält lange, denn er hat ihn ja nun ganz für sich allein.
 
Quand personne ne t’écoute, tu finis par n’avoir plus rien à dire. Pas seulement la compréhension dépend d’un public, mais aussi la pensée de celui qui ne l’a pas, ce public. Celui qui n’a personne pour l’écouter, finit un jour par ne plus penser. Désormais, il vit de ses réserves ; qui tiennent longtemps puisqu’il n’y a que lui pour les épuiser.]

10 Mars et 5 Août 2014

samedi 5 juillet 2014

Gesetze der Logik

Ich saß in einem Sessel und sinnierte. Mein Blick war nach innen gerichtet, denn schaute ich geradeaus, verstellte mir ein dunkler Bücherschrank die Aussicht. Hätte ich durch den Schrank hindurchsehen können, wäre da eine Wand gewesen. Wäre sie nicht gewesen, dann ein fremdes Zimmer, und hinter dem fremden Zimmer eine Reihe weiterer fremder Zimmer. Daraufhin andere Häuser und endlich, irgendwann, Landschaft. Aber auch dann hätte ich noch nicht bis zum Horizont blicken können, den verbarg noch vieles: Zuerst wären das nur Hügel voller Bäume gewesen, schließlich regelrechte Berge. Und so frustrierend wäre es weitergegangen, vermutlich bis nach Sibirien.
Hätte ich meinen Kopf jedoch nur ein ganz klein wenig nach rechts gedreht, wäre sofort ein Fenster gekommen und mein Blick hätte durchaus zum Horizont schweifen können. Mir hätte sich ein wunderbares Panorama geboten, mit ungetrübter Sicht auf die Unendlichkeit.
Keinen Röntgenblick erlernen, sondern nur leicht den Kopf wenden – das lehren einen die Gesetze der Logik. Eine Antwort auf berechtigte Fragen ist das allerdings nicht. Deshalb saß ich in diesem Sessel und sinnierte. Mit Scheuklappen, wenn man so möchte, aber doch auch nicht zum Augentraining.


Les lois de la logique

J’étais assis dans un fauteuil en train de réfléchir, le regard tourné vers l’intérieur, car si j’avais regardé droit devant moi, une bibliothèque presque noire m’aurait barré la vue. Si j’avais pu voir à travers cette bibliothèque, il y aurait eu un mur. Et derrière le mur, une autre pièce, et derrière celle-là encore une suite de pièces. Puis, d’autres maisons, et seulement loin après, enfin du paysage. Mais là encore je n’aurais pas pu voir l’horizon, toujours caché par pas mal de choses. D’abord de simples collines boisées, ensuite de véritables montagnes. Et ce jeu de frustrations aurait continué, probablement jusqu’en Sibérie.
Mais si j’avais tourné la tête rien qu’un tout petit peu vers la droite, j’aurais eu tout de suite une fenêtre avec vue en effet jusqu’à l’horizon. M’aurait été offert un panorama magnifique, donnant sur l’éternité.
Ne pas s’obstiner à vouloir percer les obstacles du regard, mais seulement tourner la tête un petit peu, voilà ce que nous demande la logique. Mais cela ne fournit pas une réponse aux questions justifiées. C’est pourquoi j’étais là, dans ce fauteuil, en train de réfléchir. Avec des œillères, si l’on veut, mais pas non plus pour m’entraîner les yeux.


9 Janvier 2014, trad. 10 Juin 2014

mardi 3 juin 2014

Beunruhigende Symptome


Ich sollte mich eigentlich untersuchen lassen
Dringend sogar, meint die Ärztin.
Sie kann mir aber nur empfehlen, nicht befehlen
Und ich will nicht so recht.

Es ist nicht so, dass ich Bammel davor hätte
Mir hinten oder vorne etwas hineinschieben zu lassen
Nein, prinzipiell habe ich davor nicht groß Angst, ich habe
Bloß keinerlei Vertrauen in die Hineinschiebenden.
Wenn man sich vorne oder hinten etwas hineinschieben lässt
Muss man nämlich ein gewisses Vertrauen haben, jawohl
Bei solchen Vorgängen muss eine Vertrauensbasis herrschen
Und die herrscht leider nicht. Ja, und denjenigen
Die auch noch behaupten, die ganze Schieberei sei doch nur
Zu meinem Besten, denen traue ich zweimal nicht, und
Besonders, wenn sie es von Berufswegen behaupten.
Ich lasse mir eben nur sehr ungern
Von jemandem hinten oder vorne etwas hineinschieben
Falls diese Person von Berufswegen behauptet
Es sei zu meinem Wohl und sich
Dafür bezahlen lässt. Es war schon immer so
Dass ich den Professionalismus ablehne.

Du sagst: Klar, du hasst die Geldgier
Doch wer schiebt denn tatsächlich aus reiner Menschenliebe
Naivlern wie uns hinten oder vorne etwas hinein?

– Ich kann dem seine Berechtigung nicht absprechen.
Du scheinst dich auszukennen, schon oft
Hat mich dein scharfes Urteil überrascht und unsicher gemacht.


Des symptômes inquiétants

Je devrais faire passer un examen
Et d’urgence, dit la toubib.
Mais elle ne peut qu’émettre un avis, pas donner d’ordre
Et je traîne la patte.

Ce n’est pas que j’ai une grosse trouille
De me faire enfoncer un truc par devant ou par derrière
Non, en principe je n’en ai pas très peur ; seulement
Je manque de confiance dans ceux qui enfoncent.
Et lorsqu’on laisse rentrer un truc par devant ou par derrière
Eh bien, il en faut de la confiance, n’est-ce pas
Dans ces cas-là le plus vital est la base de confiance
Et hélas, elle me fait défaut. Et ceux qui, en plus, prétendent
Enfoncer pour mon bien, je m’en méfie deux fois, et
Particulièrement lorsqu’ils le prétendent par métier.
Oui, je déteste qu’on m’enfonce un truc par devant ou par derrière
Si cette personne prétend par métier
Qu’elle agit pour mon bien et se fait payer pour
C’est que depuis toujours je rejette
Le professionnalisme.

Tu dis : Bien sûr, l’appât du gain te révulse
Mais qui enfonce, rien que par amour du prochain
Un truc par devant ou par derrière dans des naïfs comme nous ?

– Je ne puis qu’acquiescer.
Tu sembles t’y connaitre, ce n’est pas la première fois
Que ta sagacité m’étonne et rend perplexe.

29 Mai 2014

lundi 5 mai 2014

L’appel du chat

L’homme étant loin
L’appel du chat devient parfois bizarre :
Rauque, aigu, triste, vif, modulé non sans audace
Et facile à confondre avec le geignement d’un nourrisson.

On le perçoit au loin, mais jamais aucun chat
Ne s’exprime ainsi en notre présence ;
On ne lui connaît pas ce côté-là
Le côté adulte, je présume.

Il y a d’autres innocences
Dont on ignore certains râles, et
Pas plus mal de ne pas être au courant
De toute leur gamme en matière de sonorités.

Et cela bien que ces appels de chat ressemblent
Aux bruits émis par ceux que l’on pense
Encore transparents, si ce n’est
Tromperie dès le début.


[Chez l’humain, l’envie d’être transparent ne veut pas dire envie d’être en verre. Puisque le verre a cette première qualité que l’on voit au travers, on voit à travers un homme en verre, on voit le mur derrière lui lorsqu’il fait sa gymnastique. Or, quelqu’un qui est transparent de cette manière-là, est proche de l’invisibilité, et invisible veut dire caché. Un homme invisible n’est pas un homme transparent, bien au contraire. C’est peut-être le meilleur des agents secrets.
L’envie d’être transparent est autre chose. C’est l’envie d’avoir l’enveloppe transparente, la coque à travers laquelle on voit s’affairer les rouages, les rouages de la pensée etc., rouages parfaitement opaques car rouages visibles, visibles à travers leur carapace de cristal. Un homme vraiment transparent ne peut donc être qu’un homme dont on voit le mécanisme qui, lui, ne l’est pas. Demandez seulement à un mécanisme transparent d’être observable au travail. C’est impossible. L’exigence de la transparence est telle qu’elle ne doit s’appliquer qu’à la peau et nullement au noyau, autrement elle ne vaut rien, autrement elle se transforme en son contraire.]


25 Avril 2014

jeudi 3 avril 2014

Un bref instant

Lorsque le roi décidait de s’y rendre
Il amenait avec lui meubles, baldaquin et tout
Car l’endroit était nu.

Il doit être gratifiant
D’arriver en grande pompe
Chez sa belle au bois dormant, mais
Belle à poil et sans aucun maquillage
Et qu’on parera de fanfreluches
Pour une grande fête
Avant de la rendre, les feux éteints
À sa nudité première.

Comme si tel visiteur
Était nécessaire au lustre
D’un château bâti de pierre

Qui auréole, en vérité, celui qui l’investit
Apportant peu, et rien que du futile :
Quelque bahut, quelque tenture
Et le passage de son enflure.

3 Avril 2013

mercredi 5 mars 2014

Fugato


i. Roseaux rivaux 

Le vent souffle toujours, même un peu mieux
Et que je plie moins bien se fait fâcheux.
Roseau je fus et veut le rester donc ;
Or, qui s’acharne devient mauvais jonc.

Genoux, échine et cou sont engourdis ?
Tu n’as qu’à t’écrouler, mon vieux, pardi !
A chaque époque correspond un style :
Lorsqu’on est raide, on rampe, c’est facile.

Das Licht tritt durch die Ritzen früh am Tag
Es ist jetzt Morgen, sagen diese Ritzen.
Der strahlende Athlet dahinter mag
Zu dieser Stunde schon die Welt besitzen –
Mich hinter Barrikaden kriegt es nicht
Das in den Ritzen sitzende Gelicht.

Wo Elegante heute promenieren
War früher See. Nun Dämme aufgerichtet.
Ein Sturm, der das gewagte Werk vernichtet
Mag sich zwar eines Tages wieder rühren
Doch mich hält ab, was auf die Zeit vertraut
Und unbemerkt sich in den Ritzen staut.

Ich hätte mich auch längst hervorgestohlen
Gäbs da nicht zu viel, das zurückhält, ich
Wär selbst gedrungen, selber unmerklich
Säß nicht schon zu viel zwischen Tür und Bohlen.
So kann den Ekel ich nicht überwinden
Durch solche Ritzen einen Weg zu finden.


ii. Regrets

Un soir, pas nécessairement fait pour, tant pis
Me suis-je dit, il faut tenter de se refaire
Et sans plus de façons j’ai quitté mon repaire
Pour prendre l’air qui m’attendait. Mal m’en a pris.

J’étais glacé lorsque j’ai regagné mon antre
Où je me suis revigoré en moins de deux
Et puisque je m’étais couché seul dans le pieu
C’était mon propre feu qui m’a chauffé le ventre.

L’âme a clamé sa part, la brave, et elle m’a
Expédié en enfer pour expier dans la flamme.
Faute de diable, nul bûcher pour que j’y crame
Ne brûlant que par moi, je suis parti de là.

Me croyant guéri je suis ressorti alors
Pour replonger seul dans ce bordel improbable ;
J’ai regretté mon page et mon enfer sans diable
Tout en me trouvant toujours mieux fiévreux que mort.


iii. That which We Call a Rose

War auch nicht Shakespeare, wer sich Shakespeare hieß
Und schrieb nicht Shakespeare, was ihm zugeschrieben
Ist doch von Shakespeare, was er hinterließ
Egal, was er im Leben sonst getrieben
Als sei Shakespeare von Shakespeare nicht zu trennen
Begann er sich erst einmal so zu nennen.

Wer bleibt schon, wer er ist, sobald es einen
Gibt, der wie er ist, ist er auch nicht er:
Insofern er es ist, darf man es meinen
Und es wär tragisch, wenn es nicht so wär
Dass einzig an den Werken wird erkannt
Ob einer ist, wonach er sich genannt.

Ich allerdings – vielleicht, weil ich noch lebe –
Fänd mich mit einem Double schwerlich ab;
Nicht etwa, dass es einen andern gäbe
Verstörte mich, doch dass es mich nie gab
Sobald ein anderer dies Dasein führte
Und fasste, was nur mich allein berührte.


2. - 4. März 2014

dimanche 2 mars 2014

Die Ansteckungsgefahr

Dort hinten, wo tagsüber totgeschlagen
Ward morgens angetreten zur Kontrolle;
Hygiene spielt damals eine Rolle
Man kanns begrüßen oder auch beklagen.

Wir durften jedenfalls die Beine heben
Und wer verpilzt war, wurde abgesprüht
Woran der Unvoreingenommne sieht:
Es ist nicht alles schwarz und weiß im Leben.

Schaust du dir nun versonnen auf die Zehen
Und weißt nicht recht, was du davon sollst halten:
Gras wächst auf den Ruinen, doch die Alten
Erzählen manchmal Dinge, die geschehen.


Le risque de contagion

Où nul ne savait s’il verrait le soir
À l’aube, on s’alignait pour le contrôle ;
L’hygiène, dans ces temps, jouait son rôle
C’est dire que tout n’est pas blanc ou noir.

On levait, en tout cas, chacun son pied
Et qui avait, disons, une mycose
Recevait sur-le-champ la bonne dose –
Preuve de plus qu’il ne faut pas se fier.

Or, si tu doutes, le regard placé
Sur tes orteils, sache que dans ces lieux
L’herbe pousse à nouveau, mais nous les vieux
Songeons parfois aux choses du passé.

1er Mars 2014

jeudi 6 février 2014

If Deep Calls to Deep

Puisqu’il y a cause et effet, et puisque
Les hommes ne sont pas moins curieux que les singes
On a demandé à des singes de se comporter comme des hommes.
Avec le naturel qui les caractérise, ils se sont prêtés au jeu.

Le temps d’apprentissage était court, beaucoup plus court
Que lorsque l’homme apprend une langue étrangère.
Tout concourait dans le singe à faire l’homme
Comme tout concourt dans l’homme à faire le singe.

Si l’on veut parler d’avance ou de recul, on n’avance
Pas moins facilement qu’on ne recule –
Terrain meuble ou sol stable : progresser
N’est pas plus dur que régresser. Et pourtant.

Puisqu’il y a cause et effet, et puisque
Pour monticuliser il faut creuser et vice versa
Le pelleteur se trouve plus tôt au fond d’un trou
Que monté sur un mamelon même modeste.

Il descend plus aisément qu’il ne s’élève ;
Sans bien comprendre ce phénomène
Il l’observe en se grattant la tête
Fût-il singe ou fût-il homme.

5 Février 2013

mardi 21 janvier 2014

En brasserie

Je déjeunais en brasserie, en pleine baie
Tout près du monde et celui-ci tout près de moi
Les yeux des gens parfois attirés par ma viande
Et moi, les levant pour des chairs rasant la vitre
Parfois pas moins tentantes que mon rond de gîte.

Des yeux donc tombaient en marchant sur un bon plat
Et d’autres yeux suivaient, en mâchant, des rondeurs
Vernies d’être passées si près de ma fourchette.
Vitrine à deux côtés, on aurait pu penser
Qu’il se nourrit, le monde, en brassant les idées.

Lorsque je suis sorti, me mêlant aux passants
Ce monde-là ne m’intéressait plus autant.
Ai-je besoin d’un présentoir pour apprécier ?
J’étais rassasié par un bout de bidoche –
Belles sont les idées, aussi belles que fausses.

21 Janvier 2014

mardi 7 janvier 2014

Ausgewachsen

Ein paar Jahre nicht gesehen, und
Er hatte sich ausgewachsen zu einem richtigen Mann.
Was soll man dazu sagen? Glückwunsch?
Die Dinge werden ernst ohne ihr Zutun, ohne eigene Schuld.
Gefolgt werden muss ihnen –
Doch endlich zur Form gefunden? Unsinn.
Zwar beeindruckend, aber nicht besonders lustig
Dass er fortan wohl auch ernst genommen wird;
Denn wenn etwas nun richtig ist, war es das schon vorher
Und vermutlich sogar ein Stück richtiger.
Anscheinend ist es nur so, dass das Richtige
Erst dann, wenn es seinen Schmelz verloren hat
Glaubhaft zu werden beginnt.

Wenn man sich erinnern muss, wie es früher war.
Ein schon lange aus dem Fluss gefischter Kiesel
Den man nur noch durch die Tränen wiedersehen kann.


Épaissi

Quelques années se sont écoulées
Et le voilà devenu un vrai homme.
Quoi en dire ? Félicitations ?
Les choses se font sérieuses sans leur concours, sans qu’on en soit responsable.
Il faut les suivre –
Ont-elles pourtant trouvé leur forme ? Bêtises.
Certes impressionnant, mais pas spécialement drôle
Que, dorénavant, il sera sans doute aussi pris au sérieux ;
Car si quelque chose est vrai maintenant, ce l’était déjà avant
Et probablement même un petit peu davantage.
On dirait que le vrai ne devient crédible
Qu’à partir du moment où
Il a perdu sa grâce.

Lorsqu’il faut se souvenir
Comment c’était avant.
Un galet longtemps sorti de l’eau
À revoir uniquement à travers les larmes.

6 Janvier 2014

lundi 6 janvier 2014

Thin

Thin is thin
And meager is meager.
The anorexic teen in spandex jeans
Understands she still has baby fat to shed, a
Sure discernible excess when
Crammed into skin-tight.
There is a point from where you dare.
The courage of displaying one’s shortcomings
Isn’t limited to the slovenly elderly.

Huge thigh gap, generational, yes
All set to finish her journey
Astraddle on a gurney.
But the stick legs so far keep her up and spindling
Toward cutoff date.

Bone frame so salient that one can x-ray
The insight she has of herself and also learn from it.
If she should survive the ordeal of such youth, any given age
Will have gone from her, rubbed away
Like antler velvet
Her last loose ounces of derm.

Before, transparency is
A meager trump card.
A hope, a purpose.

January 5, 2014

mercredi 1 janvier 2014

Limbus

Während ich auf die bestellten Bücher warte
Stelle ich mir vor, was drinsteht.
Wenn sie dann ankommen und ich sie öffne
Ist die Überraschung nicht mehr so groß.

Früher verlobten sich die Leute brieflich
Nach Erhalt eines Medaillons mit dem Portrait
Der ihnen noch unbekannten Person, mehr
Mussten sie nicht wissen, um sich unsterblich zu verlieben.
Entstieg diese Person der Kutsche
Begann der Trott.

Auch mir fällt es leichter
Mich in ein Foto zu verknallen.
Eine Wirklichkeit ohne Buch, auf das man warten muss
Ohne Medaillon oder Fotografie
Wäre die Hölle
Für einen liebesfähigen Menschen.


Limbes

En attendant les livres que j’ai commandés
Je m’imagine ce qu’il y a dedans.
Lorsqu’ils arrivent et que je les ouvre
La surprise est donc moindre.

Avant, les gens se fiançaient par lettre
Après réception d’un médaillon avec le portrait
De la personne inconnue, on n’avait pas besoin d’en
Savoir davantage pour tomber éperdument amoureux.
Lorsque cette personne descendait de la voiture
C’était le début du train-train.

À moi aussi, il m’est plus facile
De m’amouracher d’une photo.
Une réalité sans livre qu’il faut attendre
Sans médaillon ou photographie
Serait l’enfer
Pour un être capable d’aimer.


1er Janvier 2014