dimanche 31 décembre 2017

Über Verständnis


1. Vom Schiffswrack

Vor Jahrhunderten
Versank im südchinesischen Meere
Ein Schiff, unachtsam vollgepackt mit lauter Geld und Geschirr.

Nach Jahrhunderten
Wurde es ausfindig gemacht. Bei Schönwetter
Stiegen Taucher hinab und brachten herfür Messermünzen und
________________________________________Porzellan.

Nicht brachten sie wieder herfür das Schiffswrack selbst.
Ausgeraubt, völlig vereinsamt blieb es seiner
Restlosen Auflösung überlassen.

Ich halte ein solches Verfahren im Falle überforderter
Transportmittel zwar für noch zulässig, aber schon reichlich
________________________________________unelegant
Und verschweige lieber, wofür ich es halte, wenn es um
_____________________schöpferisches Menschentum geht.

Ausgeraubt, völlig vereinsamt und
Zur Auflösung nur sich selbst überlassen zu sein
Ist hier kein unglückliches Einzelschicksal, sondern nahezu die
____________________________________________Regel.

Was die Unmengen von Messermünzen und Porzellan betrifft
Jene Ladung, die am Schiffbruch im Orkan nicht unbeteiligt sein
__________________________________________mochte:
Ich persönlich zöge es vor, genannte Hinderungsgründe dem
___________________________ __Meeresboden zu belassen.

Nicht nur ginge es dem Schiffswrack moralisch besser
Sondern man könnte dann immerhin noch sagen, ja, es gäbe doch
So etwas wie Gerechtigkeit, und Gesetze, denen selbst Unwetter
________________________________________unterlägen.


2. Vom Wortgeklimper

Ich mag dem Streuner, der bei mir vorbeischaut
Einen Brocken zuwerfen –
Zum Ausgleich, oder als Dank für seinen Hundeblick

Doch ich weiß auch
Dass das sein Leben nicht verändern wird
Und damit weiß ich alles, was ich über ihn wissen kann.

Zur Adoption
Ist so ein Streuner
Dann doch zu streunerhaft.

[Was jenseits des Verstehens liegt, ist allerdings Wortgeklimper.
Es gibt ohne Zweifel ein regressives Pläsier, sich von Wortgeklimper einlullen zu lassen, doch dann hat man es nicht mehr mit Literatur zu tun, sondern höchstens mit Psychotherapie. Dass man für Psychotherapie zum Beispiel auch Literaturpreise bekommen kann, sagt zwar einiges über die Juroren aus, doch nur wenig über die literarische Wirksamkeit ungezügelter Psychotherapie.]


31. Dezember 2017

jeudi 28 décembre 2017

Vom Leib, der hinter Mauern wohnt

Gleich nebenan wird ausgebaut, mich weckt allmorgendlich
Brutale Klopferei, sie läutet unbarmherzig Tag:
Der harte Stein hallt wider, aber nicht mein weiches Ich
Obschon es mitgetroffen wird von jedem Hammerschlag.

Wär, statt aus Fleisch, ich selbst ein Haus, oder mein Nachbarhaus
Mit alten Fenstern, zitternd und hell zu zerspringen drohend –
Die Hiebe, die man mir verpasste, hielte ich schon aus
So aber leidet stumm der Leib, der in den Mauern wohnt.

Die Nacht allein gehörte uns, die milde Dunkelheit
Vereinte und verwob Wortlosigkeit mit stummem Stein
Ob Haus ob Leib, doch in der Pein des Tagesanbruchs teilt
Sich wieder auf was nach Natur und Art getrennt soll sein.

28. Dezember 2017

vendredi 22 décembre 2017

Hey Look a Squirrel

Le cul sur une image m’intéresse presque plus qu’un cul en réalité. Peint, dessiné ou photographié, il est facilement nu, car les artistes semblent savoir ce que je veux ; puis, en général, ils se débrouillent pour me le montrer sous un angle particulièrement favorable. C’est tout à fait étonnant comme ces inconnus devancent mes désirs. Leurs images ayant été faites bien avant que je les ai vues, on pourrait parler de science infuse chez ceux qui représentent cette partie du corps qui, dans la réalité crue, se révèle le plus souvent pas mal banale. C’est que, dans la vraie vie, ce ne sont pas les artistes qui l’exhibent le cas échéant mais – nuance ! – leurs modèles en personne. C’est-à-dire n’importe qui voulant bien s’y prêter. 
Pourquoi donc suis-je dans une telle disposition dès que, venu de nulle part, un simple fessier dans le plus simple appareil s’affiche simplement sur une image et que, parfois, un simple trait suffit pour me l’évoquer ? Cette simplicité plurielle est le grand mystère de l’art – sa promesse comme on dit en marketing – rendant le choc, la distraction pour ainsi dire, instantané. Elle me fait penser à la rusticité du facétieux qui au milieu d’une discussion très sérieuse s’écrie : « Tiens, un écureuil ! » avec l’effet garanti que tous les regards se tournent aussitôt vers la fenêtre. 
En vérité, si l’écureuil se montre, ceci est hélas toujours dans l’ordre des choses. Qui, dans la triste réalité, aurait déjà vu ce rongeur arboricole grimpant, disons, l’obélisque place de la Concorde ? Et à quoi bon ? Uniquement dans l’œuvre d’art l’incongru est vraisemblable, et alors gage d’un inéluctable intérêt. L’obélisque en question signifiant tellement plus que la simple concorde, le cul, lui, peut devenir l’écureuil de l’existence.


Ein Findling unter finstern Fichten lag
Man hätte grad gemeint: ein Unterleib
Ins Moos gebettet, nackt seit Jahr und Tag
Allein für Fuchs und Has zum Zeitvertreib.

Ich kam dumm hergewandert, aber fand
Den Findling, ei, so glitzernd, glatt und rund
Strich schüchtern über ihn mit warmer Hand
Und küsste ihn erkühnt mit heißem Mund

Vor dem nicht ungetrübten Weitergehn –
Es war ja bloß ein starres Stück Natur
Wenn auch so zugänglich dem Missverstehn
Wie sonst geliebte Unterleiber nur.

Wärst du, begehrtes Fleisch, doch auch so kalt
Wie dieses alte, kalte, tote Stück
Glitzernd in einem finstern Fichtenwald:
Es gäb für uns kein Vor und kein Zurück.

Doch wärmer noch als meine Hand bist du
Noch heißer als mein Mund auf kaltem Stein
Und lässt mich, willig, denken immerzu:
Du warst nicht, bist nur, und wirst nicht mehr sein.


21. Dezember 2017

jeudi 21 décembre 2017

Winter


1. Alte Distichen

Wäre der himmlischen Macht ein unendliches Leben beschieden
Käme auch der kleine Mensch um das Hinscheiden herum.
– Wie das, mein Lieber? Was hat das denn miteinander zu schaffen?
– Weil zu dem ewigen Kind ewiges Spielzeug gehört.

Nichts ist mehr so wie es war. Eine Wandlung zum Bessern, zum
_______________________________________Schlechtern?
Soviel: Die Lust es mich zu fragen verging mir schon längst.

Früh kam der Winter; ich habe Körner gestreut vor dem Fenster.
Was durch den Frost schwirrt herbei ähnelt dem eignen Gemüt.


2. Alte Briefe

Ich las in alten Briefen alte Sorgen.
Es löste sich dann alles
Jugend verging.

Der selbst noch jungen Mutter machte das sorglose Tochterherz
___________________________________________Sorgen.
Begründet, unbegründet, es
Beruhigte sich dann doch alles irgendwie.
Bewegung ist erst wieder, wenn ich in den alten Briefen lese.

Mutter und Tochter sind beide gestorben.
Was soll meine Unruhe noch?
Ich hab diese Briefe geerbt
Nun schon in die eigene Stille hinein.


3. & 21. Dezember 2017

lundi 11 décembre 2017

Snug and Wild Mountain

Wenn ich nachts aufwache, aus einem Traum gerissen, richte ich mich in den Kissen halb auf – es ist eine gewisse Anstrengung dafür erforderlich – kneife die Augen zusammen und suche den Wecker, zwecks Beruhigung. Die roten Ziffern in der Dunkelheit, die erst bei zugekniffenen Augen lesbar werden, sind die Realität, und, sie erkennend, kann ich getrost wieder einschlafen, obschon ich, sobald ich erneut entschlummert bin, keineswegs spüren werde, ob ich noch fünf oder drei Stunden, oder nur eine einzige vor dem Morgengrauen habe. Am Morgen selbst erscheinen solche nächtlichen Kraftakte lächerlich. Doch so einfach liegen die Dinge nicht.

Ein geordnetes Haus auf einem wilden Berg zu bewohnen hat etwas für sich – etwa dann, wenn man dieses Haus verlässt, aber auch dann, wenn man sich dorthin zurückgekämpft hat. Allein, es sollte kein Zweifel darüber bestehen, was Haus und was Berg ist. Dazu ist der Wecker da, mit roten Ziffern in der Dunkelheit, die man sich erst erarbeiten muss, obschon die Zeit, die einem verbleibt, nicht mehr gespürt werden wird und insofern gleichgültig ist. Denn die wirkliche Zeit wird in Wirklichkeit ja verpennt.


When outside blizzards brawl with peals of storm
I bleakly serve my time before the fireplace.
Call battered stir what is a high-built home:
To be locked up this cozy is a rare disgrace.

I dream of exploits, my own sack of Rome
While out there frenzied squalls churn rain and snow.
Don’t call it high-built stir, it is a battered home.
You got a quilt, so whip it on, be brave and go.


[Lorsque je me réveille dans la nuit, arraché à un rêve, je me dresse sur les coussins – ce qui ne va pas sans un certain effort – je plisse les yeux, puis je cherche l’écran du réveil, afin qu’il me rassure. Les chiffres rouges, perçant l’obscurité mais lisibles uniquement les yeux plissés, sont la réalité et, la connaissant, je peux me rendormir en paix, bien que, à nouveau en sommeil, je ne sentirai pas si j’ai encore cinq ou trois heures devant moi, ou rien qu’une seule avant l’aube. Le matin même, de telles prouesses nocturnes paraissent ridicules. Or, les choses ne sont pas aussi simples que cela.

Habiter une maison rangée en haut d’une montagne sauvage a ses avantages – par exemple au moment de quitter ladite maison, et aussi quand, laborieusement, on a réussi à y revenir ; seulement, il ne faut pas douter de ce qui est maison et ce qui est montagne.C’est pour cela qu’on a l’écran du réveil avec ses chiffres rouges dans l’obscurité, chiffres qui exigent quelque peine pour pouvoir être lus, bien que le temps qui te reste ne sera plus ressenti et, en ce sens, sans importance. Puisque le temps réel, en réalité, se passe en roupillant.]

11 Décembre 2017

vendredi 1 décembre 2017

On Disrespect

    « Je vous prie, monsieur, de vouloir bien être mon maître […]. Vous ne trouverez jamais de disciple plus docile et plus souple que je le serai. Bien loin de m’offenser de vos corrections, je les prendrai comme les marques les plus certaines de l’amitié que vous avez pour moi. »
    Sachant que l’esprit et le corps font un, et qu’il n’y a pas d’esprit sans corps : ce que, en février ou mars 1737, le jeune et galant Frédéric écrit à Voltaire, de nos jours pourrait facilement passer pour des propositions. Ô siècle ingénu, où un prince royal peut se proposer innocemment à son penseur adoré, car tous deux poudrés, emperruqués et vêtus de soieries froufroutantes, et l’un d’eux par hasard guère accessible au monde féminin.
    En ce moment-ci, le dieu de l’un étant celui de l’autre, ils se disent à juste titre être l’un celui de l’autre, convaincus que le seigneur du ciel, s’il existe, se désintéresse de nos bagatelles.
    Or, comme dans n’importe quelle adoration, le seul maître de tous, savoir le temps, se contentera de jouer la montre. L’adoration d’un semblable disparaîtra sous les coups de la présence de même que, depuis toujours, celle d’un être suprême a dû subir quelque dommage après une épiphanie ratée. Seule, l’éclatante beauté du billet trouble subsistera, beauté qui n’est peut-être rien d’autre que celle d’un siècle pas moins grossier et inconscient que tous les autres.

It seems that young prince Frederick
Proposed himself to one Voltaire
Who, stiff enough, would get no kick
From spanking royals, however fair.

Heinie’s dashed hopes for bruises triggered
A bloody mess of seven years.
Let that sink in: All buts considered
War starts when Prussians quell their tears.

Well, wise philosophers neglect
A wee dislike, rein in their dryness
And proudly bow to any Highness
Whose privacy claims disrespect.

December 1st, 2017

dimanche 26 novembre 2017

He Too

Il faut voir les choses dans le cadre historique.
Moi, par exemple, je préfère nettement le déboutonnage au dézippage, et le délaçage au déboutonnage. Mais plus encore, j’aime rentrer ma main dans une fente textile sans lacets ni boutons. La forme la plus ancienne, primitive, est la plus intéressante.
Le fond a été touché avec le velcro (ou scratch). Le geste est affreux et le bruit qu’il fait hideux, excluant pratiquement toute charge érotique. Je suppose que c’est aussi pourquoi depuis peu le soi-disant harcèlement est prohibé. Au temps du troussage et de la soie crépitante, la transgressivité participait de l’exercice amoureux, mais à une époque où l’on en est au velcro, n’ayant plus aucune classe, elle a perdu à juste titre sa raison d’être.


Where should we hang old Fragonard
In Sexual Harassment era?
His was a time those charms went far
And he himself their standard-bearer.

Not sure that bon papa Frago
Condemned what he showed great endeavor
To paint, the only thing we know
Is that poor times are gross as ever.


[Man muss die Dinge im historischen Rahmen sehen.
Ich beispielsweise knöpfe lieber auf als dass ich an Reißverschlüssen zerre, und noch lieber als Aufknöpfen ist mir das Lösen von Bändern. Am allerliebsten aber greife ich in knopf- und bänderlos Überlappendes. Die ältesten, ursprünglichsten, Formen sind die interessantesten.
Der absolute Tiefpunkt heißt Velcro oder Klettverschluss. Ein abscheulicher Vorgang und widerwärtiges Geräusch. Erotik ist hier praktisch ausgeschlossen. Ich nehme an, das ist auch der Grund, warum die sogenannte
Übergriffigkeit neuerdings so geächtet wird. Sie war im Zeitalter von troussage und rauschender Seide ein Moment des Liebessports, aber hat in einer Velcro-Epoche ohne jede Klasse mithin ihre Daseinsberechtigung verwirkt.]


25. November 2017

samedi 25 novembre 2017

Von Bedeutung


i.

Ein durchaus bedeutungsloses lyrisches Ich
Mit ganz bedeutungslosen Erfindungen, lebend
Und sicher auch sterbend in Bedeutungslosigkeit
Daraus sich die Frage, was Bedeutung bedeutet, ergebend.

Lange stand auf dem Weg zu dem Ich ein starrköpfiger Baum
Im Hof einer verlassnen Fabrik, und er grünte jahrein
Und warf Laub ab jahraus, leise rauschend in ewiger Stille
Und fiel erst der Sanierung zum Opfer, es musste so sein.

Zweifellos von Bedeutung erscheint die Idee des Erneuerns
Sehr von Wichtigkeit städtische Planung und Baupolitik
Und bedeutungslos die unbelehrbare Vegetation
Sinnlos wuchernd im Hof einer längst aufgegebnen Fabrik.


ii.

Wer seine Zeit hinter sich hat, sollte abtreten dürfen
Und wers zu Bedeutung nicht bringt, nach Bedeutung nicht fragen
Und tut er es dennoch, darf er hinterher auch nicht klagen
Wird der Grund umso dunkler je tiefer er eindringt beim Schürfen.

Ich hielt leider von jeher nur die Dinge für wirklich wichtig
Die schon zu haben ich glaubte, jedoch merkte endlich:
Was mir bedeutsam schien, all das besaß ich nie richtig.
Die Trauer um so viel Verlorenes ist wohl verständlich

Obschon keinesfalls zweckdienlich; gar zu bedeutungslos blieb
Was ich mein Eigenes nannte. Ach, waren es keine
Goldklumpen, so eines Goldwäschers Pfanne und Sieb.
Kam Eisenkies hebend wenigstens mit mir selbst ins Reine.


25. November 2017

jeudi 23 novembre 2017

Dreisatz V. Militaria


1. Fog Soldiers

Provenance and origin
Worn as uniform on their faces
They still seem to emerge from nowhere.

An entire platoon of soldiers
Who seep out of the fog and swarm
Noiseless, bearing the weapons of their class.

The threat they constitute
To our winter-stricken no man’s land:
There isn’t much to loot and ravage any longer.


2. Dans ma paisible solitude


On ne connaît pas trop
L’état d’esprit des soldats en pleine action.
On suppose qu’ils sont ni tristes ni gais
Mais pleinement occupés à sauver leur propre peau
Et qu’ôter la vie aux autres
Ne leur procure aucun plaisir
Au-delà de celui, bien modeste, d’en avoir réchappé eux-mêmes.

La vie que, moi, je mène
Est loin de celle d’un belligérant
Mais, moi aussi, ni gai ni triste je tente de m’en sortir.
Dans ma paisible solitude
Le fait de ne pas avoir affaire aux autres
Ne me procure aucun plaisir
Au-delà de celui, bien modeste, d’échapper ainsi à moi-même.


3. Nicht, was ihr in der Schule lernt

Andenken mitgebracht, Opa, vom schrecklichen Kriege?
Ja, ein Vergessen. Will nichts mehr von alledem wissen.
Ist nun so, als sei ich niemals beteiligt gewesen
Hätte schon diese Zeit fernsehend verhockt auf den Kissen.

Dasein ist Kampf, auch wir Großväter wollten nach Hause
Ertrugen ja selbst unser Morden und Totschlagen kaum.
Willst du mirs vorwerfen, mir, im gemütlichen Sessel?
Das Leben ist nicht, was euch vorschwebt; das Leben ist Traum.

16 - 19. November 2017

mercredi 22 novembre 2017

Herbstsaturnalien, Verzicht


i.

Er richte sich aufs Sterben ein
Wird langsam Zeit.
Wer sollten Seine Erben sein?
Wer wär bereit
Sich mit dem Seinigen noch zu belasten?

Um sich allmählich vorzutasten
Ins Nichts, betrachte Er Sein Gut
Im vollen Haus
Und sammle allen Seinen Mut
Und sondre aus.

Sein Haus ward eng vor lauter Müll
– Das ist die Lage –
Oder den Schätzen, wenn man will
All Seiner Tage
Grad als bestünde Atemluft aus Sachen.

Wer nach Ihm soll sich was draus machen?
Er richte sich aufs Sterben ein
Und Leichtigkeit.
So dürft ein Rest von Leben sein
Auf Sterbenszeit.


ii.

Und es muss noch verzichtet werden
Auf Verschwundenes.

Ausschlagen.
Abschlagen.
Eher lasse ich mir die Hand abschlagen
Als dass ich etwas unterschreibe.
Aber schon ist unterzeichnet mit dem blutenden Stummel.


iii.

Was ist riechen? Was ist stinken?
Was ist wünschen? Was, verlangen?
Ab wann säuft man statt zu trinken?
Alles hat klein angefangen.

Was ist essen? Was ist fressen?
Was schon tot sein, was noch ruhn?
Alles endet in Exzessen
Wenn wir es von Herzen tun.

Tu nicht einmal etwas wollen
Riech nicht, dufte höchstens, Kind.
Dreck ist da, sich drin zu rollen
Weil wir maßlos, Ferkel, sind.


20. November 2017

mardi 21 novembre 2017

Les enthousiastes


i.

La sagesse des anciens Chinois, dis-tu
Ah, la sagesse.
Les Chinois que je connais ne sont pas plus sages.
Mais les anciens, dis-tu.

Enthousiastes sont les jeunes, alors les vieux
Leur manque d’entrain :
Ce n’est pas que leur corps
C’est que leurs envies ne sont plus de ce monde.

Participer au festin signifie se remplir la panse
N’importe comment.
Tu ne peux pas te barrer le ventre encore à moitié vide
Au prétexte que la nuit tombe.

ii.

Quand la pluie tombe fort
Et le chien fait le mort
Ma citerne s’emplit
Et le vœu s’accomplit.

Quand le ciel grille tout
Halète mon toutou
Et mon éponge armure
Devient d’autant plus dure.

Lorsque les temps alternent
Tels les clebs aux lanternes
Mon terrible cœur suit
Et le jour et la nuit.

Oh, qu’il brûle, qu’il gèle
Ce chien est trop fidèle.
Toi, chaton, qui ronronnes
Que tu nous le pardonnes.

iii.

Le monde est bien fait, chaque animal connaît son rôle
Et l’homme, sans être bête, ignore le sien.
Moi, si l’on me demande mon avis, je le donne.
Le monde est bien fait, cet avis ne vaut rien.

Ce sont les plus grands qui se comparent à la faune décidée
Ils sont tellement énormes qu’ils ne sentent plus leurs bottes.
Moi, lorsqu’on me donne des consignes, je m’y conforme ou je
__________________________________________refuse.
Dans les deux cas, c’est un cas de conscience.

Le monde est bien fait, tout se paye.
Ceux qui savent ont encore de la chance si l’ignare les épargne.
Moi, on me marche dessus, tel un insecte ça m’écrase.
Alors trop tard pour m’entendre excuser la méprise.

Que la mort soit au bout n’explique rien.
Les animaux ne s’en formalisent pas, l’homme si.
Moi, quand à l’abattoir on prétend qu’ils ne se doutent de rien
Je ne suis déjà plus là pour contredire.

18 Novembre 2017

dimanche 19 novembre 2017

Speak Out or Keep Mum

Basically the same.
Luck has us have a common language
You should use it – nature uses it –
And not try out some birdish chirp
Or the slow-thinking grasses’ swishing parlance.
Do not parrot this gust announcing rain
Nor the stutter of a mock hermit talk-of-the-town.
You shouldn’t envy feathers having their idiom
And humbly leave the telling rustle to the verdant and very air:
Make no burlesque of utter solitude, aspiring poet.

Sheer luck has build the bridge of either gap or silence.
Be blunt and frigging use what nature uses.

November 17, 2017

jeudi 16 novembre 2017

Mysteriöse Zikkurat

         Von selbst dichtet die Welt sich weiter.
                                            Loerke, Keilschriftzylinder


Keilschriftzylinder liefern ihr Geheimnis.
Im Adamslehm, der filigrane Zeichenfluss;
Vermerkt: Uralte Buchhaltung
Ein Horoskop für günstigen Geschäftsabschluss

Und auch, kaum unvermutet, ein so blumenreicher
Wie herkömmlicher Bettelbrief
Der drei Jahrtausend – wer mag wissen, ob
Erfolggekrönt – im Wüstenboden schlief.

Noch wirkt assyrische Magie: Den, ders
Nicht lesen kann, entführt sie auf den Thron
Belsazars, wild umtanzt von Hierodulen
Wie Dohlen kreisen um den Turm von Babylon.

16. November 2017

dimanche 22 octobre 2017

Dreisatz IV. Naturans


1. En allant aux champignons

Lorsque, tentant de me sevrer, pour une fois
Je me suis promené dans la forêt, malchance
M’a encore dirigé sur cette apparence
Trop familière, s’érigeant droit devant moi.

Alors je me suis dit : l’endroit où l’on déstresse
Par besoin de grandeur, pour élever son âme
Sans être un corps humain, restant phanérogame
Ne manquerait jamais d’engins à la redresse

Ithyphallique en rencontrant leur visiteur
Et que les jeux sont faits, la forêt nous ressemble
Trop en cela, n’étant pas juste un bel ensemble
De pins qui poussent tels nos jambes en hauteur

Mais qu’elle aussi a sa nécessité qui pousse
Sans trace de pudeur au milieu de la mousse.


2. Sanfter Dialog

Was lässt du dir denn rote Rosen schenken?
Die todgeweihten Schönen für die Vase
Verschnüren nur das Herz, ein Überrest
Von Sterbensnot steigt süßlich in die Nase;
Allein das böse Wort Schnittblumen lässt
An den Schnitter und eine Beerdigung denken.

– Glaubst du, der Rosenstrauch so ganz für sich
Im Winkel führt ein lebenswertes Leben?
Er blüht und wartet doch nur auf Besuch
Um seinem Duften einen Sinn zu geben
Und steht er abgeerntet, war kein Fluch
Jemals so voller Glück und wesentlich.

– So wie die Rose für dich duftet, pisst
Der Hund und furzt die wesentliche Kuh
Für dich. Wer denkt, er sei zu Recht geboren
Muss einen an der Semmel haben, du;
Und hat laut Marx dies Recht schon halb verloren –
Als Daseinszweck der Würste, die er frisst.


3. Acoso floral

Between the stems a sort of bud is shut;
To know if it will open up or not
See: shell of Venus.

Auguring penis
Up comes a silly spoon to probe and prod.
Is that a way to make one’s vivid beauty bud?

The times are rough when flowerage is cut:
Before bursting apart it’s turning rot;
Call it obsceneness...

Let naught be ’tween us!
You just ignore, you pubescent and flawed
Are in conclusion not as tempting as I thought.


October 15 & 22, 2017

samedi 14 octobre 2017

Oracle

When I was young I called up this one Nobelist. He told
Me he’d become quite blind and, anyhow, was now too old

To read young poets’ stuff but asked me things, greatly polite
And in the end assured me we shared so much more beside

A remnant of an Andalusian accent, for he’d grown
Up fatherless like me, he told me on that telephone.

And had we brought up privacies, he’d have discovered we
Had, young and old, even the same sort of sensuality.

But all this talking was to just no practical avail
Except this tacit lesson: Buddy, do prepare to fail!

The young one comes to nothing while the old one simply dies –
That’s what I’ve learned by calling someone with a Nobel prize.

October 14, 2017

vendredi 13 octobre 2017

Dreisatz III. Progressio


1. Alternativen

Kommt einer aus dem finstern Mittelalter
Und will hier abends gleich totales Licht per Schalter
Doch ist ihm offenbar nicht recht bewusst, eh!
Dass dazu jemand erst den Strom erfinden mussteh.

Entflieht so ein Prodüktchen der Moderne
Der innern Leere in beseelte Ursprungsferne
Dabei entgeht seiner gerechten Skepsis
Dass „Unberührtheit“ auch nur’n Zivilisationskonzept ist.

Wer träumt nicht von bewachsenem Gemäuer
Gar wilden Schattenspielen hinterm Lagerfeuer
Und will doch seinen klaren Kopf behalten?
So jedenfalls bleibt alles wun-der-schön beim Alten.


2. On Democracy

Whenever sitting all alone
On an unsullied china throne
I do hate staining it, that’s true
With fetid, autocratic poo
    Though that one, too, goes down the loo.

Mere loneliness is no excuse
For flagrant china bowl abuse
Royal solitude being just another
Stain among stains. Thou, humble brother
    Who art of one most common mother:

Come steal with me behind that door!
We shall be shitting on the floor
And representing one free nation
Engage in vivid conversation
    On how to settle abdication.

Not knowing neither gent nor churl
The vacant throne kept white as pearl
We shall create a Civil Code
And not get out before a vote
    About who should mop up the load.


3. Une Identitaire

Née dans la fiente, une mouche à merde criait :
« Je suis ici chez moi ! À quoi bon émigrer ? »
Et par la suite se mettait à dénigrer
Tous ces bousiers que l’on devrait rapatrier.

« Tout ce qu’ils veulent, prenait-elle alors la mouche
C’est profiter sans se faire chier de nos crottes.
Est-ce qu’en Bousiérie ça manquerait de chiottes ?
Moi, je me flatte d’être une mouche de souche. »

« Le patriote est forcément celui qui reste
Terminait-elle, pour amender son chez soi. »
Puis, joignant à l'appui de sa parole un geste
Lâchait sur son gros tas un tout petit caca.


8 et 9 Octobre 2017

lundi 9 octobre 2017

Werte, die keine Werte sind

Es ist dunkel, ich liege auf dem Rücken in meinem Bett und sage
_____________________________________________mir:
Einmal werden diese Augen nichts mehr sehen
Diese Ohren nichts mehr hören
Und diese Haut wird nichts mehr fühlen, und das war es dann.
Was ich lebend empfinde, das sind Werte, die keine Werte sind.

Gestern habe ich auf dem Flohmarkt für sehr wenig Geld eine
____________________________________Schale erstanden
Wunderschön zerbrochen und kunstvoll repariert.
Es ist möglich, dass es sich um eine Song-Schale handelt
Möglich, dass sie aus einem Schiffswrack stammt
Es gibt dafür Indizien, doch sicher kann ich es nicht wissen
Und selbst wenn es eine Song-Schale wäre, wäre sie nicht
__________________________________besonders viel wert;
Sie wäre dann nur eben um die 800 Jahre alt.
Es ist erstaunlich, wie preiswert man auch dann schöne Dinge
______________________________________erstehen kann
Wenn sie nachweislich viele Jahrhunderte im Rücken haben.
Alter und Schönheit sind Werte, die keine Werte sind.

Es ist dunkel, ich liege rücklings im Bett und sage mir:
Unten steht jetzt eine Schale
Und wenn ich tot bin
Wird sich vielleicht keiner mehr darüber Fragen stellen.
Fragen sind auch nur Werte, die keine Werte sind.


Des valeurs qui n’en sont point

Il fait noir, je suis couché sur le dos dans mon lit et je me dis :
Un jour ces yeux ne verront plus rien
Ces oreilles n’entendront plus rien
Et cette peau ne sentira plus rien, et ce sera la fin.
Ce que vivant je ressens, ce sont des valeurs qui n’en sont point.

Hier j’ai acquis aux Puces pour un montant ridicule une coupe
Très joliment cassée et réparée avec art.
Il est possible qu’il s’agisse d’une coupe de l’ère Song
Possiblement sortie d’un naufrage
Il y a des indices en ce sens mais je ne peux le savoir avec certitude
Et même si c’était une coupe Song, sa valeur ne serait pas énorme ;
Seulement, elle aurait dans les 800 ans sur le dos.
Il est étonnant comme de belles choses peuvent être peu chères
Même si c’est prouvé qu’elles datent d’il y a plusieurs siècles.
L’âge et la beauté sont des valeurs qui n’en sont point.

Il fait noir, étendu sur le dos dans mon lit je me dis :
En bas, il y a maintenant une coupe
Et quand je serai mort
Peut-être plus personne ne se posera des questions à son sujet.
Les questions, elles aussi, ne sont que des valeurs qui n’en sont point.


4 Octobre 2017

dimanche 8 octobre 2017

Dreisatz II. Eruditio


1.

One dubbed his mate foramen ani and
This mate named him glans irrumata but
None knew more Latin than the other friend
Nor had a learned cock or literate butt.

They who are calling names their hearts’ desire
Should be applauded by the bulk of boors;
There is antiquity in intercourse
And so much Romanness in chanting fire.

There is more class in penetrating holes
Than violence in pulling foreskin rolls
Less erudition in the search of light
Than lust in piercing someone’s inner night.


2.

Bevor die Nacht kommt, wird es erstmal finster.
Die Bildungsferne sehr bekannter Künstler
Ist kaum bekannt, doch noch im Zwielicht sichtbar:
Am schwärzesten wirds da, wo vorher Licht war.

Die Bildungsnähe ausgemachter Deppen
Ist freilich harmlos, sie tritt nicht zutage
Und wo sies tut, stellt höchstens sich die Frage
Warum nur Deppen Sperrmüll mit sich schleppen.

Drum haltet euch beim Künstlern leicht bedeckt.
Wollt ihr heraus aus eurer Einsamkeit
Ans Licht, passt auf, dass ihr es nicht erschreckt:
Bevor das ganz ausgeht, herrscht Dunkelheit.


3.

Une blondasse et un con à lunettes
Se tripotaient dans une nuit profonde
L’un demandant :« C’est moi, c’est toi, la blonde ? »
L’autre disant « Ma vue n’est pas très nette. »

J’ignore qui – le con ou la blondasse –
Pendant l’excès avait la vue trop basse
Mais je sais qu’un seul des amants portait
De ces hublots en pleine obscurité.

Vous, ayant la culture et le savoir
Et assez de lumières pour bien voir
N’hésitez pas à jouer à l’ignare
En profitant d’une nuit vraiment noire.


3 Octobre 2017

samedi 7 octobre 2017

Dreisatz I. Realia


1. Du déménagement

Quelques décennies
D’accumulation d’expériences
Puis on s’en va. Et les expériences avec.

À quoi bon les accumuler
Si c’est pour les voir disparaître ?
Et l’héritage, et le legs, vous connaissez ?

Mais on l’emporte au paradis, cher camarade
Grenier bourré jusqu’au plafond
De souvenirs périmés.

Y a-t-il de la place là-haut pour tout ce barda ?
C’est simple : les gens viennent avec
Puis ça débarrasse en bas.

Une tombe est étroite mais
La phrase « Tu ne l’emporteras pas ! »
Est la plus sotte qu’on ait jamais pu prononcer.


2. Vom Universalitätsanspruch

Die Kindlichkeit soll rein sein
Unkindlichkeit, unrein.
Was dir gehört, soll dein sein
Was mir gehört, sei mein.

Der klügste Mensch hieß Einstein
Den Dümmsten kennt kein Schwein.
Unpopulär will keins sein
Der Menschenfeind, allein.

Was klein bleibt, will auch klein sein;
Ein Hund, der pisst, hebts Bein.
Wer was nicht will, soll Nein! schrein;
Wers doch kriegt, sich fein freun.

Die Welt ist schnell erklärt
Falls man dir brav zuhört.


3. Universal Treasure

Gold is one stuff we all dig and prize and shit
No one would barter it for others’ feces
The man who’d wipe his ass with Holy Writ
Still knows how venerable dirty gold is.

Can’t eat it up, nor nibble with pure pleasure
Dejection, nor the Bible, nor a thought
Just bite the coin of universal treasure
To find out if that’s genuine or not.

An evening gold must dye the dying facies
Of leaf and sheet before the test of time
Will equalize and ashes come to ashes
And night will fall to mingle thine with mine.


September 29, September 30, October 1st, 2017

jeudi 28 septembre 2017

A Smattering of Life

À travers le feuillage
Posé sur la moitié d’ombre
Voici un papillon à tête de mort.

Vent du soir fait frémir les feuilles
Ainsi que les ailes moirées du sphinx
Comme si elles étaient encore des feuilles.

Le tressaillement d’une tête de mort
Lui confère un semblant de vie –
Souriant semblant qui leurre.

Ce sourire dit à tout : Non, merci !
Il est courtois mais il dit :
Non, merci !

Le geste final est
Un petit sourire qui refuse
Ce que l’ombre propose encore.

Puis l’œil se ferme
Comme en réponse à la
Caresse de la nuit tombante.

27 Septembre 2017

mardi 5 septembre 2017

Frontière

Lumineuse est la frontière.
Le douanier dans sa guérite scintillante
Clignotante de mille feux, mille couleurs
Telle la vitrine de Noël d’un grand magasin –
Entièrement nu apparais-tu devant lui, il te détaille
Dans toute ta splendeur
Bienveillant ou sévère, c’est selon
Et peu importe : incorruptibles sont
Les yeux perçants de la frontière
Et ta splendeur et le fonctionnaire.

Sens-tu le sable ?
Entends-tu ces clochettes ?
Elles tintent aux chevilles de chameaux.
Voici les rois mages partis de fort loin
Enfin parvenus au poste, déclarant leurs cadeaux.
La belle affaire.
Le douanier, roi de son droit, l’égal des mages, leur
Souhaite bonne continuation
Dorénavant dans son pays, et les trois de sourire
Et les chameaux de grimacer
Et la caravane de lentement se remettre en marche.
Grands personnages ou petits :
Où irions-nous sans nos frontières ?

Le monde serait morne, un paradis sans éclat.
Nos frontières sont les sœurs de nos phares
Qui circonscrivent le royaume de l’océan aléatoire
Inébranlables érections
Sur leur rochers bruns, embellis de ressac.
Ainsi la tempête sait à qui parler, sinon
Elle déferlerait en vain ;
Dans sa soif de débat houleux
Elle a l’écume débordante
Seulement avec les phares, les frontières.
Que le ciel nous préserve les murailles
Questionnées de grandes vagues.
Ô, juste ciel, bâtisseur des plus augustes !

Ai-je trop dit ?
N’es-tu pas trop limité par tes frontières ?
Es-tu libre face à elles ?
La frontière est l’orée d’un glacier
Qui annonce le trop haut, ou le trop loin.
Dois-tu stagner à jamais ? Nullement.
Attiré par la menace d’une frontière
Tu l’envisages en mer de glace
Et elle te le rend bien :
Sur le pont du Pourquoi Pas ?
Emprisonné dans la banquise, sans
La vénération empêcheuse de progrès
Tu as le temps de l’admirer en son éternité figée.

2 Septembre 2017

mardi 29 août 2017

Wedge’s Thin End

    C’est sûr, il me manque quelque chose sur la tête :
Couronne, chapeau de magicien, auréole...
Ça ne peut pas tout bêtement s’arrêter comme ça
Avec ces quelques cheveux en duvet et rien d’autre
    Ayant commencé si bien, si bas, les pieds dans la fange
S’élevant alors en dignité jusqu’ à ma belle tête
Puis plus rien – ce n’est pas naturel, ça.

    Oh, je pourrais mettre mon vieux bonnet d’âne
Mais ça m’avancerait à quoi ?
On ne se caractérise pas soi-même
L’ennoblissement doit venir d’en haut.
    La tête socle d’un achèvement lumineux
Et pas fin en soi, vulgaire, obscure –
À qui le dis-je ?

    Si elle s’arrête tout à coup
Sur rien de particulier, haut portée, cette tête
Porte son accusation muette contre le ciel
Qui ne lui a rien trouvé de mieux
    Que de proposer d’en être lui-même
Comme ça, l’extension à juste titre attendue :
Sa couronne, son chapeau de magicien, son auréole...

    Moi, me grattant le crâne
Je le sens déplumé sous le soleil.
Où es-tu donc, phénomène climatique
En mesure de me constituer un fier panache ?
    C’est bien beau un Olympe fichu tel un coin dans le ciel
Il est bien beau l’impératif catégorique ; or
Quelle désolation là-haut où je finis !

28 Août 2017

Arole de 11 cm, poussant à 2765 m d'altitude © Urs-Beat Brändli / WSL

jeudi 24 août 2017

On a Doll’s Leg

“Mrs. Mountstuart Jenkinson, wishing to make a clear and perfect picture of human grace, said that Sir Willoughby Patterne had a leg.”  G. K. Chesterton, Trifles

Something’s poking out the pocket
Something sticking out the pouch
Like a doll’s leg while one’s lolling
In one’s boxers on the couch.

Your offense may go unpunished
(Warns a childish inner voice)
Yet there’s courage in disjointing
Lower limbs in girlies’ toys.

Mind crimes are the most presuming
When committed by the helpless:
They reveal one’s overriding
Depravation as mere selfness.

Some are torn in their stained boxers
Conscience-stricken on the squab
Try and shove back a slick member
That has its own pulse to throb

Figuring a moral poppet
Crippled by life’s turnabout
Hopping on one silken peg leg
While the natural pokes out.

August 24, 2017

mardi 15 août 2017

D’un tragique insupportable

[Im Fernsehen kam wieder einer von diesen Filmen, in denen sich Schauspieler ineinander verlieben, weil sie so „schön“ sind – d. h. blond, gesund und sportlich. So etwas deprimiert mich, ich schalte sofort um, wenn es vorkommt. Es mag durchaus sein, dass man sich nur deshalb in jemanden verliebt, weil die Person blond, gesund und sportlich ist – ich lese derartiges bei William Dickey heraus, und selbst bei Thom Gunn – doch mitansehen will ich es nicht. Ich kann es nicht glauben, und wenn es tatsächlich passieren sollte, halte ich es für ein Drama. Auf dem Bildschirm ist es mir zu traurig. Es hängt mit dieser nachgerade tragischen Vorstellung von Göttlichkeit zusammen, der wir namentlich im angelsächsischen Kulturraum begegnen. Halten wir uns den antiken Skulpturenschatz vor Augen, sehen wie allerdings nirgendwo Amerikaner. Apollos, die wir uns auf einem Surfbrett vorstellen könnten, gibt es nicht ; dafür waren die Olympier viel zu blond, sportlich und gesund. Wellenreiten wurde erst kurz vor Aids erfunden, von entwurzelten Masochisten, als die ganze schäumende Schönheit prompt in sich zusammenfiel und nichts als wieder der schiere Mensch unter den Brechern zum Vorschein kam. Das darf er aber nicht, um mit den alten Griechen zu sprechen. Der Europäer versteht das noch so halbwegs, und der Orientale weiß zum Glück überhaupt nicht, worum es dabei geht.]

Le matin, à peine réveillé
Je dois constater qu’une fois de plus
La perfection de la figure humaine a disparu.
Très présente dans le rêve, figure du rêve même
Lorsque je me vidange dans la cuvette
Suivant du regard le jet limpide
Elle a déjà fichu le camp.
Nettoyée, quoi, la
Brumeuse.

Et elle est allée où, dis donc ?
Rejoindre son monde de la perfection
Duquel, à peine urinant, je suis déjà exclu.
Je n’ai qu’à presser le bouton de la chasse d’eau
En me désolant qu’éternelle jeunesse se soit barrée avec.

Comment veux-tu que la perfection reste ?
À peine réveillé, tu cours aux chiottes
Comme si c’était la chose à faire.

Vas-y, pisse, mon gars
Puis traîne-toi dans la cuisine
Infuse ton thym, beurre tes biscottes
Et si tu avais un chien, tu le sifflerais doucement
Pour le caresser d’une main, tenant la tartine dans l’autre
Retrouvant la perfection dans les yeux pragmatiques
D’un gardien qui t’enseignerait la vie sans rêve.
Ou plutôt sans les rêves ayant justement
Figure prise pour humaine.

14 Août, 2017

dimanche 13 août 2017

Of a Confessional with no Biography

Je tâche de résister, alors que plus fort que moi ne résiste pas. 
L’air, qui est parmi les plus forts, peut-être le plus fort, ne résiste jamais, il contourne peut-être ; ainsi l’eau, la lumière, et même la terre, lourdeur d’un sol qui s’esquive sous mes pas, se dérobe, me fait perdre pied et néanmoins ne me trahit nullement, simplement ne résiste pas, étant infiniment plus grande force que moi, alors que moi, je tâche de résister. 
Pourtant, je suis plutôt de l’ordre du néant entre les choses qui sont, le néant qui fait vivre ce qui est et lui donne son utilité – on a besoin de l’esquif pour connaître la dimension des vagues, on a besoin d’un alpiniste pour savoir si c’est petite roche ou montagne – tel le blanc dans un tableau entre les taches de couleur, au moins ça. Je tâche de résister. 
Combat perdu d’avance. Alors que plus fort que moi, été en été, hiver en hiver, et passager au moment des passages, alors que plus fort que moi, sans jamais résister, était là avant moi, sera là après moi. 
Il est tout à fait inutile de me demander de l’imiter, de laisser aller, d’être été en été, hiver en hiver, et passager au moment des passages, ce qui ne résiste pas étant tellement plus fort que moi.

1. Life is a Mind Reader

Ich sitze kaum, kommt schon die Dame
Mit meinem Teller: „Ging ja schnell.“
– „Bitteschön, Herr, Ihre Bestellung
Ich wünsche wohl zu speisen, gell.“

Es ist nicht, was ich essen wollte –
Ein solches denk zumindest ich.
Hab etwas gegen Eingeweide
Namentlich dann, wenn säuerlich.

Hat sich getäuscht die Frau Bedienung
Oder bin ichs, der falsch gedacht?
Die Zweifel wachsen mit dem Alter
Wir werden blinder gegen Nacht.

Zu alt, die Sache aufzuklären
Bedank ich mich: „Ja, saure Nieren.
Können Sie denn Gedanken lesen?
Lernt man denn sowas beim Servieren?“

„Klar, mit der Zeit liest man dem Kunden
Vom Auge ab, was er begehrt.“
Ich würg es runter, Trinkgeld: fürstlich.
Ich schätze, was mir widerfährt.


2. Notice

I heard a petrel yell into the storm:
The cliffs where I soared up
Must be called home

Whatever I breast is gentle home again
And where I crash will necessarily
Be my eternal home.

Can’t fly away from it and still
All ocean has been, is and will be mine –
The only place where no home menaces is inside me.


August 12, 2017

samedi 12 août 2017

Yoga et modernité

En retenant très fortement ma respiration
Je réussis à créer un vide au niveau du bas-ventre
Ce qui fait que mon pénis se retourne comme un gant
Pour me rentrer droit dans le corps
Laissant la touffe toute seule, ébouriffée.
Même si cela ne me procure peut-être pas les sensations
Que l’on peut éprouver avec l’organe d’autrui en soi
Sur le plan spirituel, cet exercice me satisfait.

– Qu’est-ce que tu as fait de ta pièce attachée ? me demande
Effarée, la jolie personne devant laquelle je me suis dénudé
Tout fier de pouvoir lui montrer le résultat de mes efforts.
– Je l’ai aspirée, c’est une banale technique de yoga, dis-je
En cherchant à dissiper son effroi. Un prochain jour
Je compte y arriver les couilles incluses.

– Je trouve ton truc assez horrible comme ça, me répond-on.
Cesse de faire de ces jeux avec ton souffle, je t’en prie !
Moi, c’est simple : j’obéis à l’injonction d’une jolie personne
Et avec un petit plop ! le membre
Ressort comme s’il n’avait jamais été ailleurs –
Tout beau tout neuf, que demande de plus le peuple ?

– Ah, c’est mieux, fait la personne, et il est même si brillant
Qu’on ne devinerait jamais l’aventure qu’il a eue.
Toujours est-il que si tu reprends ton yoga à la noix
Tu peux faire une croix sur nos relations intimes
Car, chez l’homme, le sexe trop rétractable est une abomination.

– Les Hindous se sont entraînés pendant des siècles
Pour réussir ce coup, répliqué-je, et moi, vois-tu, je profite juste
De leur sagesse vieille de trois mille ans. Mais je
Conçois que les gens n’aiment pas les méthodes de contrôle
Inventées par une société divisée en castes et, en fait,
_______________________________________violentissime.

– De leurs castouzes je m’en fous, s’énerve la personne jolie
Et de leur violence pareil.
Or, si tu tiens à tout prix à la méditation, médite plutôt sur le fait
Que ce qui par nature est en dehors, doit le rester
Et ce qui est en dedans, doit le rester aussi
Quand on veut maintenir des relations fructueuses.
Progrès ou pas, trop d’élasticité tue l’amour.

– Je comprends ton point de vue.
Dorénavant, joli cœur, je m’exercerai en cachette.
Tant que les testicules
Ne s’introduisent pas avec
Il y a encore du chemin à faire.

11 Août 2017

vendredi 11 août 2017

Cornada Cases


1. On a Minor Case of Persistent Pubertal Gynecomastia

I clipped this picture of some youthful matador
– Head cropped off at the lips –
Getting dressed in a hotel room. Trousers
Are on, not so the rest of the traje de luces.

He bends his bare and hairless chest with
Broad, a teeny tad bit tumid nipples
A large medallion hanging from the neck. Left
Upper arm tattooed, the wrist wearing a bunch of bracelets:
Wish ribbon, silicone band, strands and bangles
To showcase the juvenile hand
While, unadorned, the right one, trained enough to deal death
____________________________________________blows
For the time being seems to hold a needle.
On the bed in the background, recognizably
A smartphone.

I confess without blushing that
Mainly the transient flaw of puffy nips
Has made me tack this on my wall.

Boy doesn’t need his art to tease the beast, white flags
Will wave to grant two ears, the tail, plus someone’s balls – for he’s
Himself the bicho and has gored
A suitor with the mellowest of all protrusions
Pardoned, then exited on mildly aging shoulders that
Must bear a load for sure no heavier
Than what a photo weighs.


2. A Case of Imperforate Anus

The first torero, proud boy, found
His bunghole stuck somehow
And tried to cure this running ’round
The mad calf of a cow.

He called his dance a cattle fight
Convinced there was a mission.
A horn injury fixed that quite
Deplorable condition.

Some prophet came, horns on his nob
With a new code and ban:
“An intact anus needs no job
If Man stops bullying Man.

If y’all have some spunk left, dispose
Of guy-’gainst-livestock lore;
The ballerino’s pricky rose
Should know more ways to gore…”

Bawled he.-  I still clap when one digs
Carne de lidia, see –
It’s part of Nature’s ageless tricks
To dump virility.


August 10, 2017

jeudi 3 août 2017

Bragging of Options


i.

Quand on m’attrape, puis soulève dans la souricière
Afin de m’examiner de plus près
N’étant pas une souris

Dans ma terreur, je ne
Boulotte pas compulsivement mon appât
Cette carotte bien plus longue que moi, queue incluse.

Moi, sous l’œil du piégeur
La terreur me coupe sec l’appétit, et là
Si j’ai remangé, c’est parce qu’elle s’est un peu estompée.

La terreur ne s’en va pas, elle s’estompe
S’il n’y a rien de nouveau, elle
S’oublie sur le moment

Comme aussi les bonnes choses dans la vie, ternissant
Pour reprendre leurs couleurs époustouflantes
Dès qu’il y aura dudit nouveau.

Le chat rôde, et ses gros yeux aux pupilles fendues
Voient plus clair que celles des natures
Prêtes à se laisser attendrir.


ii.

There was no other route to reach
The place I longed to stay
But when I got there I had lost
All lust along the way.

Talking of roads, touting rough ways
Bragging of options – well
You just forget that when you get
Someplace it might be hell.

Treading the harder path will lead
You to the harder spot.
There’s no hardship-induced reward
For chosen plight, you clod.


August 2nd, 2017

jeudi 13 juillet 2017

Whereward


1. Apparition

Yet I beheld one pristine face where thousand were
    a throng of passers-by
That face, inscrutable, and I, aware to have
    it made up by myself
For it demands its share of wit to single out
    your pearl amid the beads.

While beauty may refuse to hitch up with dubious wit
    wit has to marry beauty
Bound and tied not by a fickle wedlock but
    spiritual commitment
That declares: Thou dost not need me, so be seized
    by force and violence.

I thus beastly embraced and ravished all of this
    calm countenance
Once dragged under a skull, ripped off its veil
    to immerse it into wit –
As if that were at stake when love defiles her face
    in spurting solitude.


2. Tumor Scan


Good news, so that
_______________ distress
_____________ _________could
____________________________melt away.

To get these news some test had to been made
A limpish thing unveiled and then inspected
Its little roll of skin withdrawn to check
If underneath there came some tumescence.

This flaccid thing with careful ruthlessness
Manipulated and no swelling bared
All keeping still, wrinkles and flab, the sheen
Of one mild knob that won’t degenerate –

Old age, I guess.
______________And thus good news ahead.
Where nothing frets, distress is on the skids
And once it’s dead, life may begin again.


July 12, 2017

mardi 4 juillet 2017

Evolution

Wahrscheinlich kommt es im Lauf der Evolution
Auch noch zu einfarbigen Zebras und Kurzhalsgiraffen
Denn zahnlose Tiger, so etwas wie Menschenaffen
Und ausgesprochen unkluge Sapiens – all das gibt es ja schon.

Zweifellos ist den langen Gesellen haushoch überlegen
Die stämmige Kurzhals, die ihr Laub vom Boden frisst;
So das Grauzebra seinen gestreiften Knastbrüdern, es ist
In Gesellschaften Mittelmaß immer von Vorteil, weswegen

Die geschäftige Menschheit nur noch etwas warten muss
Auf empfindliche Dünnhautnashörner, vegetarische Löwen
Faul schmarotzendes Bienenvolk und stumm weinende Möwen
Denn der Fortschritt ist unaufhaltsam und er geht bis zum Schluss.

5. Juni 2017

dimanche 4 juin 2017

Licht bricht

Licht bricht aus Fenstern
    und in Fenster.
Doch wenn das Licht aus Fenstern bricht
    ist draußen Nacht
Und wenn es in Fenster bricht
    ist draußen Tag –
So einfach ist es.
Es hängt nicht von den Fenstern ab.

Ich weiß etwas, mir wird
    etwas gesagt.
Doch wenn ich etwas weiß
    hab ich es erst lernen müssen
Und wenn mir wer was sagt
    Hat der es erfahren müssen –
So einfach ist es.
Es hängt nicht von uns beiden ab.

Ich wüsste gerne etwas schon
    zuvor:
Es bräche in mich wie Tageslicht
    und bräche
Gleichzeitig aus mir selbst heraus
    In andrer Leute Nacht –
So geht es aber nicht.
Die Tageszeiten wechseln einfach ab.

3. Juni 2017

samedi 3 juin 2017

Nominal, Capital


“And teach the soul it wears the face and coat / Which that lucidity obscures.” Michael Donaghy

1. Nominal

Some mutt breed said I certainly don’t
Know where I’m from, you can
Just find out who I am.
So take me at face value, man.

– At face value I cannot take
Any lousy mutt breed;
Might happen that it will
Bite the hand reached out to feed.

– So I shall be a bloody liar
So I shall be your foe.
Take that at face value, man:
I shall be the one you shall know.

– You’re a sheer showboat, a grandstander
I said, your lies are poor;
I know your dad and mom:
You’ve never been mutt-bred for sure.

That dog assured me it knew better
Believing its own poo.
At face value I’ll take it, then –
One sniff at it, and that’ll do.


2. Capital

A crime was far from consummate
Nevertheless the passion’s victim died.
Who’s not a judge must take a side:
Punish, acquit or recommit.

The crime was sanctioned by a sentence
The sentence by its execution
For some romantics cherish the illusion
That execution meets repentance.

I who have no illusions left
Myself selected may agree
About the crime and its degree
Yet of all judgment likewise am bereft

Nor do I know who, then, should foot the bill
Of rights or wrongs. When things are too
Botched up for being false or true
The only truth flows from a quill.

Black warrant past summation writ:
Tip of this murd’rous pen or of that knife
Stabbing one’s love to death from life –
Dashing decision, in a fit.


June 1st, 2017

dimanche 14 mai 2017

Testament et nénie


i.

L’an soixantième de mon âge
Ne restait plus rien de ma rage
Ne restait rien de ma sagesse
Venue prudence, la vilaine.

De mon âge, à la soixantaine
Une fois consommée la haine
N’était restée que gentillesse
Oui, gentillesse, la traîtresse.

Ladite soixantaine atteinte
Et toujours entre espoir et crainte :
Espoir à la raison partie
Crainte sans plus de compagnie.

D’amis n’ai plus aucune trace ;
La soixantaine semble grâce
La solitude semble sainte
Mais sainte sans sa tromperie.

– Que veux-tu donc que l’on y fasse ?
Le jour s’en va, tournez la page
La nuit s’étend, dite est la messe.
N’as-tu rien dans ton bas de laine ?

– Ma prévoyance, rien que feinte :
Dissipées, mes économies
Et sans savoir par quel usage
L’an soixantième de mon âge.


ii.

Une sorte de bonheur doit aussi mourir
Avec l’insouciance.
Mais, insouciant, le bonheur n’était-il pas la nasse
Dans laquelle les dieux s’amusent à perdre les hommes ?

La perte de l’insouciance est peut-être le début d’un bonheur
__________________________________________autre ;
Celui-ci, se sachant menacé, sauvant l’homme
De l’irresponsabilité du dieu poseur de pièges.
Les funérailles du premier de ses bonheurs
Peuvent alors devenir une fête pour l’homme
Qui s’y connaît en fêtes mortuaires.
Sous les soucis plus responsable que ses dieux
Il peut ainsi en devenir l’égal en ruse et toute-puissance.


13 Mai 2017

mardi 11 avril 2017

Große Worte

[Der Tod im Leben heißt Hoffnung. Er heißt Morgen-wird-es-besser. Er heißt Aufschieben, alles nur ein Provisorium. Der Tod im Leben heißt, es gibt ein Leben vor dem Tod und demnächst ist es soweit. Derweil ist man aber tot. Vorläufig. Vielleicht gibt es ja tatsächlich noch ein Stückchen Leben hinterher – die längste Zeit war man dann aber tot gewesen, und sie ist einfach nicht nachzuholen, diese Todeszeit.]

Kürzlich ist mir ein Eckchen vom Zahn weggebrochen;
Die Zunge sucht jetzt immer danach
Aber sie findet es nicht.

Die Zunge ist das Leben
Das Eckchen Zahn liegt schon im Grab
Aber die Zunge sucht es nach wie vor im Mund.

Der Mund ist zum Glück das Leben und kein Friedhof
Für weggebrochene Zahneckchen; diese Zunge
Ist allerdings ebenfalls das Leben.

Ja sogar der restliche Zahn ist noch das Leben.
Wie Mund, Zunge und Zahnrest mit diesem Leben klarkommen
Ist ihre Sache: Die Zunge sucht und der Rest handelt, als hätte er
_____________________________________ nichts verloren.


De grands mots

[La mort dans la vie s’appelle espoir. Elle s’appelle demain-sera-mieux. Elle s’appelle remettre-à-plus-tard, tout-n’est-que-provisoire. La mort dans la vie dit qu’il y a une vie avant la mort et qu’elle adviendra bientôt. En attendant, on est mort. Temporairement. Il y aura peut-être en effet encore un bout de vie après – mais la plupart du temps on aura été mort, et il n’est simplement pas rattrapable, ce temps mort.]

Récemment, j’ai perdu un bout de dent ;
Désormais, la langue le cherche
Mais ne le trouve pas.

La langue, c’est la vie
Le bout de dent gît déjà dans sa tombe
Mais la langue, elle, continue à le chercher dans la bouche.

Par bonheur, la bouche, c’est la vie et non pas un cimetière
Pour des bouts de dents partis ; or, cette langue
Elle aussi, c’est la vie.

Et même la dent qui reste, c’est encore la vie.
La façon dont bouche, langue et dent restante gèrent cette vie-là
C’est leur affaire : la langue cherche et le reste fait comme s’il n’avait rien perdu.


22 Décembre 2014 / 10 Avril 2017

dimanche 9 avril 2017

Améliorations en vue

Accumuler n’est pas toujours judicieux. Il y en a qui accumulent des richesses, d’autres, des expériences ; on peut regarder ça comme judicieux. Mais accumuler des poussières ? Accumuler des dettes ? Lorsqu’on vieillit, il y a accumulation et accumulation. Notamment, il y a accumulation de pertes. Allez-y, mettez toutes ces pertes en tas et regardez ce tas. Est-ce un tas énorme ou n’existe-t-il même pas ? Est-il un trou, ce tas ? Le même trou qui finira par vous engloutir ? Se trouver devant un tas qui a tout d’un trou, c’est à peu près ça, le fait de vieillir, de mûrir.

1. Von Bechsteins überalterten Moralvorstellungen

Las die alten Märchen wieder
Die mich vormals so entsetzlich
Ängstigten und fand sie leider
Überhaupt nicht gruselig.

Wie beeindruckbar die Kinder
Und wie abgebrüht die Alten
Ist das Allergruseligste.
Ich als Kind hatte schon recht.


2. Accent Geezer

De days I still feel hormonawl
Aren’t dose when I’m amorawl:
My hormonawl’s more terminawl
Dan normal or enamorawl.

De days I still would whore ’em all
Are truly dose I’m more morawl:
My hormonawl’s less criminawl
Dan minimawl and comicawl.


3. Engel

Höre noch ein fernes Rauschen
Wollt mit keinem andern tauschen
Halte mir die Ohren zu
Bin darauf so taub wie du.

Hätt ich einen Wunsch noch offen
Käm ich in Verlegenheit:
Auf rein gar nichts mehr zu hoffen
Ist nun die Gelegenheit.

Wünsche solln wie Blumen blühen
Wenn die Jahreszeit es will –
Ohren zu, und es ist still
Ohne sich drum zu bemühen.

Wünsche sollen sein Sirenen
Die erst bei Gefahr ertönen;
Ist sie, die Gefahr, gebannt
Rauscht wieder Ruhe im Land.


4. Tveir Kenningar

En un an, il s’en passe des choses.
Alors en dix ans, en vingt ans...
En vingt ans, quasiment rien n’est arrivé
Alors qu’en un an, il s’en passe des choses.

Choses-passées rencontre Rien-n’est-arrivé.
Il l’aborde : Quoi de neuf, camarade ?
Camarade ne sait quoi répondre
Justement lorsqu’il tombe sur Choses-passées.

Tu me vois bien navré, s’excuse Rien-n’est-arrivé.
C’est moi qui dois m’excuser, répond Choses-passées
De te tomber ainsi dessus à l’improviste.
J’aurais mieux fait de t’éviter pour souffrir en silence.


9 Mai 2016 / 8 Avril 2017

jeudi 6 avril 2017

Tierliebe. L’amour des bêtes

[Je viens de lire dans la presse qu’un type a eu des relations illégitimes avec une de ses poules, et ce n’était pas un affranchi mais plutôt quelqu’un de très attaché à sa basse-cour, et la poule une véritable gallinacée.
Est-ce que l’amoureux s’est mis d’abord des plumes au cul pour ressembler à un coq ? Est-ce qu’une poule bien élevée peut admettre qu’elle apprécie ce genre de relation ? Serait-elle simplement en mesure de signaler son éventuel consentement par voie de caquètements ? Que de questions. Or, cet individu a été condamné par la justice tel un monstre, peut-être selon le dicton que celui qui viole la volaille, viole aussi la marmaille.
J’avais parfois entendu qu’une poule de supermarché, morte et plumée, pouvait servir à des transactions contre nature, mais j’ignorais que déjà de son vivant elle pouvait faire office de chèvre.
L’affaire nous enseigne que, malgré toutes ses réussites, la modernisation du monde paysan a encore du chemin devant elle. Nous ne savons toujours pas de quoi la créature est capable et à quoi elle peut servir, ne connaissant nul but ultime à la création même. La justice mondaine peut s’en mêler tant qu’elle veut, régulant le cours des choses selon la mode du moment, elle ne nous le dira pas. Nous ne l’apprendrons que lorsque les poules auront des dents pour s’exprimer comme nous autres.]

Ich bin mit Haustieren aufgewachsen
Doch es fiele mir nicht ein, mir selbst welche anzuschaffen.
Ich freue mich über die Zuneigung von Tieren
Möchte sie aber so wenig erzwingen
Wie ich die Zuneigung von Menschen erzwingen möchte.
Ich bin gegen jede Art von käuflicher Liebe
Das ist Teil meines Narzissmusprogramms.

Ich mag Haustiere gern
Doch habe einen kleinen Ekel vor ihnen:
Nachdem ich sie gestreichelt habe, muss ich mir diskret die Hände
__________________________________________waschen
So ist das. Ihren Herrchen verberge ich das.
Habe ich Menschen gestreichelt, geht das ohne Waschen hinterher
Aber einen klitzekleinen Ekel vor Leuten, die vertrauensvoll mit
_________________________________dem Schwanz wedeln
Habe ich auch. Ich will der Sache nicht weiter nachgehen.

Was kreatürlich ist an mir selbst
Berührt mich vor lauter Eigenliebe, und es widert mich doch
Vor lauter Selbstkritik ein klein wenig an:
Es ist das Haustierhafte an mir.
Vielleicht ist es das, was Tiere erkennen
Wenn sie freudig an mir hochspringen
Und womöglich ist es genau das, was ich ablehne bei unserer
_____________________________________Kameradschaft.


J’ai grandi entouré d’animaux domestiques
Mais il ne me viendrait pas à l’esprit d’en acquérir moi-même.
Si la sympathie d’une bête me fait plaisir
Je ne voudrais pas la forcer, au même titre
Que je ne veux pas forcer la sympathie des hommes.
J’abhorre tout genre d’amour vénal
Cela fait partie de mon programme narcissique.

Je les aime bien, ces bêtes
Mais en même temps j’en ressens un léger dégoût :
Les ayant caressées, je dois me laver discrètement les mains
C’est comme ça. Je le cache à leurs maîtres.
Ayant caressé des humains, je n’ai pas besoin de me laver après ;
Or, les gens qui agitent leur queue pleins de confiance me débectent également.
Restons-en là.

Ce qui est créature en moi-même
Me touche par amour propre, et néanmoins
Me dégoûte quelque peu par autocritique :
C’est mon côté animal domestique.
Peut-être est-ce la chose que reconnaissent les bêtes
Lorsque, tout enjouées, elles me sautent dessus
Et peut-être n’est-ce rien d’autre que cette chose-là que je refuse dans notre camaraderie.

5 Avril 2017

mercredi 5 avril 2017

Post

Ich erwartete erfreuliche und ärgerliche Post.
Was die ärgerliche anbetraf, erwartete ich sie
Tatsächlich weniger, als dass ich sie befürchtete, das heißt:
Ich hoffte darauf, dass sie mir erspart bliebe.
Aber wie es so ist im Leben, beides kam an.
Kam die erfreuliche Post, freute ich mich
Kam die ärgerliche, ärgerte ich mich –
Und zwar jeweils den ganzen Tag oder noch länger.

Den ärgerlichen Brief legte ich rasch zur Seite
Damit er mir nicht mehr unter die Augen käme; den
Erfreulichen hingegen ließ ich sichtbar herumliegen.
Doch es half nichts: Ärger und Freude wogen sich auf
Und dass der Ärger nicht weitaus stärker war als die Freude
Ist nur meinem glücklichen Naturell zuzuschreiben.

Hätte die ärgerliche Post ich nämlich sichtbar liegen lassen
Und die erfreuliche rasch verborgen
Wäre es schlimm um mich bestellt gewesen.
Und dennoch habe ich die Eigenart
Ungeachtet meines Naturells
Meinen Ärger meist offen zu zeigen, jedoch
Mich eher im Verborgenen zu freuen.


Courrier

J’attendais du courrier agréable et du courrier fâcheux.
En ce qui concernait le fâcheux, en fait, je
L’attendais moins que je ne le craignais – c’est-à-dire
J’espérais qu’il n’arriverait peut-être pas. Mais
Tous les deux me sont parvenus, notre vie est ainsi faite.
Recevoir le courrier agréable m’a rendu content ;
Recevoir le fâcheux m’a énervé – et chaque fois
Pendant une journée entière, voire plus longtemps encore.

Le courrier fâcheux, je l’ai vite mis de côté
Afin qu’il ne blesse plus mes yeux ;
L’agréable, par contre, je l’ai laissé visible.
Cela ne changeait rien : mon agacement valait ma joie
Et ma joie, mon agacement ; et que l’agacement ne valait pas
Davantage, je le dois uniquement à mon naturel heureux

Si, en revanche, j’avais laissé le fâcheux en évidence
Et caché l’agréable sans tarder
J’aurais filé un bien mauvais coton.
Pourtant, en dépit de mon naturel, j’ai tendance à
Toujours le montrer ouvertement quand je suis agacé
Et à me réjouir plutôt en cachette.

3 Avril 2017

samedi 1 avril 2017

Pudor

[Quelqu’un qui est entouré de livres et n’arrive pas à faire éditer les siens a nécessairement un rapport différent avec ses livres que quelqu’un qui en est entouré tout en réussissant à publier ses propres salades. Nécessairement, le respect du livre en souffre. Celui qui n’arrive pas à publier respecte les livres publiés pas davantage, mais un peu moins. Il est comme un homme qui, rejeté par les femmes, les respecte un peu moins, tout de même. Non qu’il les méprise carrément comme le font pas mal de dragueurs, mais il ne leur pardonne pas tout à fait, les trouvant guère lucides. Or, ce n’est pas la faute aux livres publiés si lui, il n’arrive pas à publier, c’est la faute au monde éditorial. Serait-ce la faute aux parents des femmes si tel homme manque de succès auprès d’elles ? Le dragueur et l’auteur à succès savent comment s’y prendre ; chez eux, le mépris est souvent une part substantielle du savoir-faire, ils méprisent et respectent profondément les lois du marché, les belles femmes et les livres à succès, et je trouve ma propre position bien plus équilibrée. Je ne méprise aucun livre, je ne respecte pas les lois du marché, mais connais quand même les limites des bouquins, limitations cachées aux autres qui font que je n’arrive point à y mêler les miens.]

I knew a very timid man, he died
Of this odd shyness, couldn’t
Look no woman in the face
Before she’d turned a crone in his poor eyes.

As he grew older, even hoary hags
Became too pretty for eye contact but
He learned to pay for a man’s needs
And wound up sponsoring a whore he trusted in.

I do not think he had to meet the eyes
Of this fair whore in order to connect and bond
For we all understand blind love
Is harlots’ utmost inner skill.

He once told me no real girl was beautiful
Enough and that he easily could fall
In love with movie stars but never
With one of those available on earth.

I knew some girls on earth who liked the bloke
But most of them themselves were shyness-stricken
And others found, alas, no way to engage
With one unfit to contact through the eye...

It was of no avail that he wore contact lenses
Being even too shy for sporting glasses.
After his death, I stumbled over a photo of his mother;
Are you amazed if I call her good-looking?

He died of shyness, there’s no other word for it.
A maiden man despite his whore-house trips.
Had he been born female, I’m sure he would
Have made a perfect wife to any gentleman.

March 30, 2017 – In Mem. E. P.

mardi 14 mars 2017

Légèreté d’anges

Tant que le sol ne bouge pas sous tes sandales
Tu peux penser que rien ici n’est important
Et même lorsque ce sol tremble, le scandale
En détournant l’attention, est réconfortant.

Ce n’est que quand il se dérobe et nonobstant
Tu ne disparais pas dans le trou grand ouvert
Que tu dois t’inquiéter un peu, il y a pourtant
Longtemps que le néant a été découvert.

Depuis toujours tu vis sur le vide solide
Qu’il a fallu ignorer pour rester en place
Ou sciemment nier pour demeurer lucide

Car le néant qui t’alourdit, opprime et serre
Et fait que tu ne peux tomber quoiqu’il se passe
Est acéré comme un poignard qui t’éviscère.

13 Mars 2017

jeudi 9 mars 2017

Corps et âme

Habituellement, lorsqu’on confie son corps à quelqu’un, c’est qu’on a un amoureux et c’est à lui qu’on le confie. Il faut être malade pour le confier aux médecins. Confier son corps, en amour, cela t’éloigne de toi, cela t’aliène, c’est comme une cession, partielle voire totale, de ce corps qui dès lors ne t’appartient plus, dont tu ne gardes que l’usufruit. Le confier, à l’hosto, c’est la même chose. Guéri, on revient à soi.
Par chance, celui qui guérit d’amour, d’une façon se perd, alors que celui qui guérit des mains des docteurs, de toute façon se retrouve : il est préférable de rentrer vivant de l’hosto que de revenir à soi, à moitié mort, d’une histoire d’amour.
Le médecin qui connaît son boulot et l'amant qui connaît le sien refusent tous les deux d’avoir les mains baisées par ceux qui sont ravis de pouvoir se passer d’eux.

Love hidden in a thorny bush
Like bluetits I can’t see but
I sure know they’re in:
I hear them sing.

They sing to sleep, soon dark will fall
And hide the brier with its hidden love
Pedestrian night.

Don’t need a burning bush to learn
The presence of the source divine.
Tomorrow I shall take you home
No matter how.

March 6, 2017

samedi 4 mars 2017

On Ideal Nudity and Authentic Education

Es gab Epochen, da musste man, wollte man eines nackten Mannes angesichtig werden, diesen im Kunstwerk leiden lassen: am Kreuze, von Pfeilen durchbohrt oder als gefesselten, sterbenden Sklaven ; dem nackten Weibe hingegen war oft nur die Wollust vorgeschrieben, Wollust oder auch Berechnung. Die als quälend erfasste Entblößung des Weibes und der lustvoll berechnende männliche Nackedei – nicht mehr der heroische – sind die Symbole einer Zeitenwende. Wer hier den Fortschritt verkennt, gehört zu den Neunmalklugen.

I don’t have much of it
And can’t say with exactness
But the feeling of being guided is rare.

Life is a tough journey, she said
They’re trying to get you somewhere but
No one guides you, let alone out of love and kindness.

The kind of pushing I feel, howsoever gentle
Reeks of malice and force, guidance
Would be sweet, she said.

It would be homeward bound
Making you sympathize with your guide
Reassured in those arms. Pressuring breeds defiance.

Frictional heat is another kind of it.
But I’m stubborn, even if I give in. The prod
Doesn’t ever bring me home, it’ll come back to roost.

– I, too, don’t have much of it
And cannot say with exactness, I said
But aren’t you trying to push me instead of guiding?

Turn it as you will: there is
A bit of hope in lacking guidance
And the other feeling you’re complaining about.

Sit up and
Compare all this
To nudity and education.

March 2nd, 2017

mardi 28 février 2017

Windhundrennen

Ich weiß nicht, ob es so etwas wie Windhundrennen in Schweinfurt gibt oder gab, ich vermute, eher nicht, aber kürzlich fiel mein Auge auf eine namenlose Zeichnung – es waren nur ein paar forsche dicke Striche – und weil ich in meinem Innern dem Blatt einen Titel geben musste, fiel mir „Windhunde in Schweinfurt“ ein. Wie es zu solch spontanen Namensgebungen kommt, entzieht sich auch ganz meiner Kenntnis, aber was passt, das passt eben, und was sein muss, das muss sein. Das ist überall so im Leben, und der Dichter hat nicht mehr zu tun, als sich den Tatsachen zu fügen.

Es stieg zu Hinz und Kunz hinab
Ein Moses einst vom Berg;
Indes, was er nun von sich gab
War auch nur Menschenwerk.

Die Botschaft göttlicher Gestalt
Konnt er nur so verkünden:
Sollt lieben die Naturgewalt
Mehr als die eignen Sünden!

Wenn ein Vulkan mit Ausbruch droht
Ist es sein gutes Recht
Doch nicht, wenn schon das Morgenrot
Zu Drohen sich erfrecht.

Dem Starken sollt ihr ohne Neid
Die Stärke zuerkennen
Dem Schnellen die Geschwindigkeit
Dem Feurigen sein Brennen –

Nur wenn ihr starke Sprüche hört
Aus eures Bruders Munde
Fragt euch zurecht, was mehr verstört:
Der Wunsch oder die Kunde.

27. Februar 2017

lundi 27 février 2017

Drab is My Light

Je suis comme tout le monde : le soir, téloche est premier choix. Et « quand il n’y a rien », on se débrouille. Pourtant, cette routine-là est des plus précieuses.
Le morne est ma lumière, je ne veux pas savoir plus. Il suffit de faire confiance à la sagesse de l’Ecclésiaste lorsqu’il se passe tellement peu dans une vie que, dès qu’il s’y passe quelque chose, on pourrait bien s’en passer.
La maladie, par exemple, qui t’empêche de continuer comme ça, n’est jamais le Messie ; et même pas la peine de te le rentrer dans le crâne, imbécile, car, manque de pot, tu le sais désormais.
Ceci dit, je ne vis pas sans idéaux, je connais seulement la valeur de la grisaille. Et il faut en avoir vu, de cette grisaille, éternelle grisaille, grisaille d’or tel le silence ! Ça ne se comprend pas de suite, ça ne s’invente pas, mais une fois qu’on l’a compris, on a tout compris.

I sure shall never be the same
But what I am, I will remain.
Drab is my light, but light as bright
As life is frail, unfolding into trite.

Sit at my table, munch my meal
The kitchen lamp blinks like unreal
A Cyclops’ wink, we’re of one fate
I and the grub that cowers in the plate.

The dish and I, we lick us clean
Ourselves enlightening the scene.
More days will follow, same on same:
The few of it I cherish I’ll retain.

February 26, 2017

mardi 21 février 2017

Traffic Noises

J’entends un bruit, et ce bruit, lui, ne m’entend pas. Car c’est un bruit sourd. Ces bruits sourds sont les pires : ils ne se rendent même pas compte comme ils sont gênants. Les bruits qui ont fine oreille manquent, certes, de discrétion, mais au moins ils entendent nos plaintes. 
Si j’avais le choix entre sourd et pas sourd, beaucoup dépendrait du fait si j’étais bruit moi-même. Si l’on est bruit, la surdité est préférable, et si l’on est celui qui doit l’entendre, également. C’est fou comme le moindre bruit peut brouiller les choses, ou alors le silence.

Like any other source of disturbances
Some engine grinding to a halt
Reassures and yet vexes.

Wouldn’t be happier
Having a life without having
It screech out there to rev it all up again.

But suffice it to say that
Whenever I hear myself living
I deeply yearn for the balm only death procures.

On the other hand, what else is an end
If not such grinding to a halt-
Constricting silence?

February 20, 2017

vendredi 13 janvier 2017

On Top and Bottom


1. Putz or Schmuck?

Habe einen Hut gekauft und schräg aufgesetzt. Der Hut, der vor dem Kauf niemals weiß, wie er später einmal aufgesetzt wird, ließ es mit sich machen. Hüte, die sich dagegen wehren, schräg aufgesetzt zu werden – oder auch dagegen wehren, gerade aufgesetzt zu werden – müssen Gelegenheitshüte sein, die schon einmal einen Träger hatten. Es ist sehr schwer, einen gebrauchten Hut umzugewöhnen. Man sollte seinen Kopfputz oder -schmuck deshalb möglichst neu kaufen. 
Setzen Sie Ihren neuen Hut zum ersten Mal auf den Kopf, achten Sie darauf, wie er sich spontan verhält. Falls nötig, stupsen Sie ihn sanft mit den Fingern in Position. Darauf geht er normalerweise fast widerstandslos ein. Einmal am richtigen Fleck, loben Sie ihn mit einem freundlichen Klaps auf die Oberseite. Er wird sich beim nächsten Aufsetzen daran erinnern und von selbst die erwünschte Lage einnehmen. Tut er es nicht, ist der Gang zum Hutpsychologen oft die einzige Lösung.

One had this covering desire
But not one living skull to admire
Took such desire for himself
To let it flourish off-the-shelf.

Snook-cocked that pious Cavanagh lid
Those of his kith have longly donned
Fedora’s shadow cast beyond
The pale, knew how to wing it, kid.

Well, I ignore what happened after –
Behatted bodies are no laughter
Desire tends to fly away
And pates go balding anyway.


2. Touching Bottom


I touched some bottom, it
Was sweet and warm.
I had the right to touch this bottom which
Is rare, our common decency alas
Prohibiting the bulk of bottoms to one single man:

Each has to work his way downward to them
(One at a time...)
With apt remarks – but not about the bottom, God forbid!
So, to deserve the slightest one you must
Be sedulous, wordy, witty, and somewhat sly.

The lazy, mute and truthful will
Mostly stay bottomless in God’s own world.
I do not know why this is so
Nor do I know
Why I have always been this fond of touching bottom anyway.


January 13, 2017

lundi 9 janvier 2017

Dernier âge de raison

Variations sur le Vermögen

i.

Il paraît qu’est arrivé le dernier âge de raison
Quand la raison ne cède plus la place aux raisons.
– Enfin ? – Déjà ?
Je ne saurais quoi répondre.
La raison au singulier, voilà ce qu’il me faut.

Une relation monogame avec la raison
Est une relation raisonnable, je le concède volontiers.
Or, c’est à ce moment précis, la maison devenue si calme
Qu’au lieu des petits pas, dans l’escalier et partout
Cajolante, petite voix se fait entendre.
C’est une voix dedans la tête.
Raison, ça ? Ma foi, serait-ce folie ?

Nullement. Je deviens sourd, rien de plus, et
La recette du sourd c’est d’écouter la voix interne.
Non pas l’entendre – l’écouter, cher ami.
Il faut meubler, et ignorant comment bouger autrement
Je me promène dans la maison déserte
Tel un vieux chat désœuvré
Qui fait semblant d’encore explorer.
C’est que tout fait semblant ici.
Et surtout semblant de foutre le camp.


ii.

Notamment celle-là, la sexualité fait semblant de partir.
Elle ne s’en va pas, elle fait semblant
Et ça veut dire que ce qui reste d’elle – elle –
Est désormais en mauvaise disposition.
La sexualité qui est en mauvaise disposition
Est pire que celle qui s’est barrée pour de bon :
Elle est juste restée pour foutre encore le bordel.
Avant, quand elle foutait déjà le bordel, pour le moins
Elle était bien disposée, la garce.

Larkin disait qu’à un moment son don l’avait quitté.
C’est en rapport.
D’autres perdent un jour leur fortune, et là
Perdu est perdu, il n’y a pas de menace qui ne tienne.
La fortune d’avoir un don
Se perd donc pareil
Et pas pareil.

Tout ça c’est de la capacité, diras-tu. Et moi, me
Tordant les mains, éperdu je l’appelle doss gantze farmejgn...
Nos attitudes n’y changent rien :
Quoi qu’il nous arrive
Raison fait que c’est dès lors mal disposé.


5 Janvier 2017

jeudi 5 janvier 2017

Poems on a Just War

The war they fought was a just war
But they didn’t fight it in a just way.
Just wars are great rarities
And it is even rarer to fight them justly
– Maybe it never happened –
Yet most soldiers, like anyone else, try their best, so
There’s not an ounce of blame in this.

Life isn’t just fights, it is also opportunity:
This morning, still in bed reading poems
About a war I know of only by hearsay
I was touched by their plainness.
However, there is more than plainness
Since even the most well-armed survivors must know
So much more than what they’re willing to tell.

Then I put that book aside
Reflecting on youth, the poet’s
Epiphanies behind the twin guns
Or sometime afterward, who cares
And I concluded that the question of justice
Come war, come peace, might entirely depend on
One’s indulgence to not let pass.

January 5, 2017

mercredi 4 janvier 2017

I Puritani


1. Kontemplationszwang im Spätkapitalismus

Obwohl wir – möchten wir uns nicht gegenseitig umbringen – ungemein aufeinander angewiesen sind, habe ich keinerlei persönliches Verhältnis zu den anderen Autofahrern, weder auf der nächtlichen Landstraße mit nichts als deren Lichtern als Anhaltspunkten, noch etwa im Stau, Stoßstange an Stoßstange, wo man sich doch in aller Ruhe ein klein wenig näher kennenlernen könnte, denn schaue ich in den Rückspiegel, ermöglicht mir das fast eine persönliche Meinung, nur zu einem Verhältnis langt es nicht. Ich weiß nicht, was es bräuchte, damit ein solches Verhältnis zustande kommen könnte, Verkehr ist es nicht. Bloßer Verkehr führt noch zu keiner Bindung, keiner echten menschlichen Beziehung, das erkenne ich daran. Ich fühle mich ja noch einmal geborgen inmitten all der anderen Fahrzeuge und wünschte mir verkehrstechnisch eher Einsamkeit. Man ist schnell im Traumreich der Selbstbefriedigung, rote Welle hin oder her.

Um mich herum wie Drahtverhau
Aus frommer Ungeduld –
Ich stehe wieder mal im Stau;
Es ist auch meine Schuld.

So sieht es aus, das täglich Brot:
Ein Meer von Artgenossen
Anbrandend bis das Abendrot
Hat all sein Blut vergossen.

Ja, bis die Nacht in Armen hält
Als letzten Lebenszweck
Geht es mir wie dem Rest der Welt:
Wer steht, kommt nicht vom Fleck.

Uns, die wir alle durch das Öhr
Zur selben Stund wolln gehen
Erlaubt erst der Berufsverkehr
Den Himmel zu verstehen.


2. Farbskala, Gospel und Lebensfreude

Vor einigen Jahren nannte man einen solchen noch Neger, doch jetzt sehen wir auch in ihm einen Menschen, und weil dieser Mensch hinter der schwarzen Maske des Wortes „Neger“ verschwand, nennen wir ihn jetzt nicht mehr so. Wir dürfen zur Not noch rufen: Ei, du Blondschopf!“ – denn hinter der hellen Maske des Wortes „Blondschopf“ verschwindet der Mensch hierzulande nicht – aber keineswegs: „Ei, du Neger!“ Diejenigen freilich, die auch schon früher hinter dem Neger einen Menschen sahen, sind aufgeschmissen: Sie hatten damals Unrecht und haben es heute. Ich könnte als Neger nur den Kopf darüber schütteln.
Ich kannte übrigens welche, die sprachen so gut Deutsch, dass sie das Wort zum Lachen brachte. Sie hatten dann so richtig weiße Zähne in ihrem pechschwarzen Gesicht, es blitzte buchstäblich die Intelligenz hervor. Heute bringt so ein Wort niemanden mehr zum Lachen. Wir sind jetzt alle richtige Menschen dahinter geworden.

Die Amsel singt vielleicht deshalb so schön
Weil sie so schwarz ist. Auch die hellern Vögel singen
Doch Amseln scheinen etwas darzubringen
Was mit der Schwärze in Verbindung scheint zu stehn.

Im Gegenlicht sind alle Vögel gleich;
Allein die Amsel hoch auf der Antenne
Wirkt so besonders nah dem Himmelreich –
Die Amsel, oder was ich eben „Amsel“ nenne.

Ist es das schwarze Kleid, was ernsthaft macht?
Die Amsel kümmerts nicht, sie singt im Abendrot
Und ist verschwunden, kommt die Nacht;
Ernsthaftigkeit ist hierbei kein Gebot.


3. Januar 2017